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Thema: Drittschriftarten einbinden (ITC Officina)

  1. #1
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    Drittschriftarten einbinden (ITC Officina)

    Hallo zusammen,

    ich bin auf der Suche nach Support-Files, um die Linotype Officina in ein Dokument einzubinden. Gibt es im Open Source—Bereich dafür Bezugsqullen?
    Bisher stieß ich nur auf eine (nfo hier), die jedoch für mich nicht anwendbar ist, weil die Hälfte der Dateien, die in der Anleitung genannt werden, gar nicht vorfindbar sind. Hierzu muss gesagt werden, ich habe die Officina nicht von Linotype gekauft, sondern in einem günstigen Jubiläums-Schriftarten-wasauchimmer-Paket, in dem auch nicht alle Schriftschnitte enthalten sind und zudem andere Namen tragen (sodass die Anleitung wohl auch deshalb nicht funktioniert).
    Falls es keine Quellen gibt: Ich will mich nicht erdreisten, jemanden um das Erstellen der benötigten Files zu bitten, gibt es jedoch irgendwo vielleicht ein Tutorial, wie man Schriftarten selbst einbinden kann?

    Vielen Dank im voraus (& ein verspätetes frohes neues Jahr an alle Foristen),

    muck

  2. #2
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    Wenn du die Schriftart als Truetype (ttf) oder Opentype (otf) vorliegen hast, ist die einfachste (und modernere) Variante, fontspec zu benutzen und die Tex-Files mit XeLaTeX (oder LuaLaTeX) zu kompilieren. Das hat den Vorteil, dass man nicht erst irgendwelche Fontmetriken manuell installieren muss (wie in der von dir verlinkten Anleitung). Zum Beispiel:

    Code:
    \documentclass{scrartcl}
    
    \usepackage{fontspec}
    \setmainfont{ITC Officina Sans}
    
    \usepackage{blindtext}
    
    \begin{document}
    \Blindtext
    \end{document}
    Wichtig ist wie gesagt, nicht pdflatex zu verwenden, sondern xelatex (oder lualatex) im Editor einzustellen. Weitere Infos findest du auch in der Paket-Doku von fontspec.

  3. #3
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    Vielen Dank! Wenn ich wieder an demjenigen welchen Rechner bin, probiere ich es gleich aus und gebe dann Laut, ob es geklappt hat.

  4. #4
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    Mit dem Blindtext funktioniert es größtenteils* wie erhofft, vielen Dank dafür.

    Das bestehende Dokument indes, in das ich die neue Schriftart einführen wollte, gab...
    Code:
    LaTeX Error: Command \sups already defined. Or name \end... illegal, see p.192 of the manual.
    ...diesen Fehler aus (null Ahnung, was \sups ist, das in meiner Präambel nicht vorkam), aber es war wohl ohnehin keine gute Idee, keine neue tex-Datei zu beginnen. Es scheint, XeLaTeX kommt mit vielen Befehlen nicht klar, die ich unter pdfLaTeX problemlos benutzen konnte.

    *Nun tritt trotz Befolgung der Anleitung aber immer wieder das Problem auf, dass \textit oder auch \emph keinen kursiven Text ausgeben.

    \documentclass{scrartcl}
    \usepackage[ngerman]{babel}
    \usepackage{blindtext}
    \usepackage{fontspec}
    \fontspec
    [ BoldFont = OfficinaSansStd-Bold_1.otf,
    ItalicFont = OfficinaSansStd-BookItalic_1.otf ,
    BoldItalicFont = OfficinaSansStd-BoldItalic_1.otf ]
    {OfficinaSansStd-Book_1.otf}
    \setmainfont{OfficinaSansStd-Book_1.otf}
    \setsansfont{OfficinaSerifStd-Book.otf}

    \usepackage{blindtext}

    \begin{document}
    \textsf{\textbf{\Huge{Überschriftenebene 1\\}}}
    \textit{Kursiver Text} \\
    \Blindtext
    \end{document}
    "Kursiver Text" entspricht der normalen Schrift. Was mache ich falsch?
    Geändert von muck1 (26-01-2014 um 02:14 Uhr)

  5. #5
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    \fontspec ist für lokale Fontänderungen gedacht, \setmainfont und sein sans-Analog sind die globalen Definitionen. Also müsste es so aussehen:
    Code:
    \documentclass{scrartcl}
    \usepackage[ngerman]{babel}
    \usepackage{blindtext}
    \usepackage{fontspec}
    
    \setmainfont[ BoldFont = OfficinaSansStd-Bold_1.otf,%
    ItalicFont = OfficinaSansStd-BookItalic_1.otf ,%
    BoldItalicFont = OfficinaSansStd-BoldItalic_1.otf ]{OfficinaSansStd-Book_1.otf}
    \setsansfont[ BoldFont = OfficinaSerifStd-Bold_1.otf,% diese sind nur von mir geraten
    ItalicFont = OfficinaSerifStd-BookItalic_1.otf ,%
    BoldItalicFont = OfficinaSerifStd-BoldItalic_1.otf ]{OfficinaSerifStd-Book.otf}
    
    \usepackage{blindtext}
    
    \begin{document}
    \textsf{\textbf{\Huge{Überschriftenebene 1\\}}}
    \textit{Kursiver Text} \\
    \Blindtext
    \end{document}

  6. #6
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    So funktioniert es tatsächlich, besten Dank!

    (Für die Serifen-Schriftart hatte ich bewusst eine ohne Serifen gesetzt.)

  7. #7
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    So, nun ist das eigene Dokument erstellt, und doch...

    Kann es sein, dass LaTeX in Sachen Zeichensatz Probleme mit über fontspec eingebundenen Schriftarten hat?

    Folgender Code
    \documentclass[14pt, a4paper, oneside]{scrartcl}
    \usepackage{ucs}
    \usepackage[x11names]{xcolor}
    \usepackage[utf8x]{inputenc}
    \usepackage[T1]{fontenc}
    \usepackage[ngerman]{babel}
    \usepackage{lettrine}
    \usepackage{fontspec}
    \setmainfont[ BoldFont = OfficinaSansStd-Bold_1.otf,
    ItalicFont = OfficinaSansStd-BookItalic_1.otf ,
    BoldItalicFont = OfficinaSansStd-BookItalic_1.otf ]
    {OfficinaSansStd-Book_1.otf}

    \begin{document}
    \begin{center}\textsf{\LARGE{\textbf{ÜBERSCHRIFTEN EBENE 1\\}}}

    \textbf{\textcolor{orange}{\textsf{\large{Untersch rift 1\\}}}}
    \end{center}

    \lettrine[lines=2]{\textbf{\textsf{\textcolor{orange}{E}}}}{} inleitender Satz mit vielen schönen und spaßigen Sonderzeichen.\\

    \end{document}
    produziert bei mir — obwohl im Editor als Kodierung UTF8 eingestellt ist — prompt einen
    ! Package utf8x Error: MalformedUTF-8sequence.
    Fehler, nämlich für das 'Ü' in Überschriftenebene 1.

    Sollten die in der Präambel geladenen Pakete nicht gerade das 1:1-Übertragen von Umlauten etc. ermöglichen?!

  8. #8
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    Siehe auch diesen Post im Nachbarthread zu Drittschriften.
    Zitat Zitat von hakaze Beitrag anzeigen
    Im Wesentlichen sind eigentlich keine großen Änderungen für den Wechsel von pdflatex auf xelatex notwendig:
    1. benutze UTF8-kodierte Dateien (das sollte jeder moderne LaTeX-Editor eigentlich beherrschen)
    2. die Pakete inputenc und fontenc werden nicht mehr benötigt
    3. das Paket textcomp ebenfalls nicht mehr verweden
    4. babel funktioniert zwar, sollte aber durch polyglossia ersetzt werden
    5. für eine bessere Unterstützung von Mathe-Symbolen sollte unicode-math an Stelle von amsfonts/amssymb verwendet werden
    6. xltxtra ist unnötig, ist aber oft noch in älteren xelatex-Dokumenten, die man so im Netz findet, eingebunden
    Das Paket ucs solltest du auch noch rauswerfen.

  9. #9
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    Es geht auch mit pdftex...

    Hallo,

    ich habe früher Officina von Berufs wegen verwendet mit pdftex. Die Metriken und die Gebrauchsanweisung findest Du hier:

    http://www.ctan.org/tex-archive/font...s/w-a-schmidt/

    So ganz einfach ist das nicht, aber der Vorteil von pdfLaTeX ist seine große Schnelligkeit, vergleichen mit XeLaTeX oder LuaLateX.

    Der Nachteil des mühseligen Installierens wird durch die große Schnelligkeit mehr als ausgeglichen.

    Gruß,

    Alexander

  10. #10
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    Vielen Dank für die Hilfe! Es ist wirklich unglaublich freundlich von Euch, dass Ihr in diesem Forum anstandslos den Fragenden helft.

    @cookie170
    Ist die Überlegung wert, danke für den Tipp. Indessen habe ich nach hakaze's jüngstem Post den Eindruck, dass mein LaTeX-Wissen längst nicht so weit reicht, wie ich dachte (und ich dachte, es reiche nicht weit). Erst müsste ich mich wohl besser einlesen, bevor ich das versuche.

  11. #11
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    Zitat Zitat von muck1 Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die Hilfe! Es ist wirklich unglaublich freundlich von Euch, dass Ihr in diesem Forum anstandslos den Fragenden helft.

    @cookie170
    Ist die Überlegung wert, danke für den Tipp. Indessen habe ich nach hakaze's jüngstem Post den Eindruck, dass mein LaTeX-Wissen längst nicht so weit reicht, wie ich dachte (und ich dachte, es reiche nicht weit). Erst müsste ich mich wohl besser einlesen, bevor ich das versuche.
    Ich hätte zwei Ratschläge: kauf Dir eine LaTeX-Einführung als Buch und lies sie. Es schadet nichts, wenn das Buch ein paar Jahre alt ist, denn die Grundstrukturen sind seit langem fest. Und bei der Schrifteninstallation halte Dich an die Anleitung. Wenn Du nicht weiterkommst, frag halt hier, das ist so üblich.

    Gruß,
    Alexander

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