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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TeXworks: Qualität ganzseitiger Grafiken im Ausgabe-PDF



muck1
18-08-2013, 20:10
Hallo zusammen,

nachdem mir hier die letzten Male schon so zuvorkommend geholfen wurde, wende ich mich vertrauensvoll mit einem weiteren LaTeX-Problem an Euch.

Mit...

\begin{textblock}{3}(0,0)
\includegraphics{grafik1.jpg}
\newpage
\end{textblock}
...versuche ich gerade, in ein DINA4-Dokument die ganzseitige Grafik "grafik1.jpg" einzubinden.
Aus unerfindlichen Gründen wird die an und für sich großformatige Grafik winzig klein eingefügt, sodass ich sie durch das Einfügen des Befehls...
[width=5\textwidth] ...künstlich vergrößern muss. Das Resultat liegt auf der Hand: Die Grafik ist verpixelt und mit Upsizing-Artefakten übersät. Mein Gedanke war nun, die Grafik neu und in der gleichen DPI-Auflösung zu erstellen, in der auch das PDF ausgegeben wird. Mein Problem: Nirgendwo finde ich einen Hinweis darauf, welche Auflösung das ausgegebene Dokument hat. Kann mir jemand einen Wink geben?

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und Hilfe! :)

rstuby
19-08-2013, 08:57
Normalerweise wird 300 dpi empfohlen.
jpg ist aber ein ganz schlechtes Format für Grafiken. Es ist verlustbehaftet und für Fotos gedacht. Am besten, du schaffst es, die Grafig in einem Vektorformat (pdf) zu erstellen (womit erstellst du die Grafik? Hast du da Wahlmöglichkeiten?). Wenn es unbedingt ein Pixelformat sein muss, dann png.

muck1
19-08-2013, 19:57
Danke für die Antwort!
Ich benutze Paint Shop Photo Pro. Sonderbar, die Grafik hat 393 DPI, trotzdem wird sie, wenn ich sie ohne... [width=5\textwidth]...einfüge, als vielleicht 1/16 der Seite angezeigt. Als PNG (anstatt JPG) sieht das Endergebnis nicht viel anders aus.

hakaze
19-08-2013, 20:52
DPI-Angaben sind irrelevant, wenn wir die Gesamtmaße nicht kennen. Bei 393 mal 393 Pixel machen 393 DPI überspitzt gesagt auch nur eine Briefmarke von 1 Zoll Seitenlänge.

Für DIN A4, was ungefähr 8 mal 12 Zoll groß ist (geschätzt), und unter der Annahme, dass DPI = pixel pro Zoll ist, bräuchtest du also bei einer Druckqualität von 300 DPI ein Bild, das mindestens 2400 mal 3600 Pixel (ca. 8,6 Megapixel) groß ist.

muck1
23-08-2013, 23:25
Danke! Ich habe nun eine Grafik in 2400x3600 bei 300DPI erstellt, allerdings funktioniert das Einbinden immer noch nicht so richtig. Links lässt LaTeX einen Rand, der nur mit...

\noindent
...wegzubekommen ist, allerdings muss dann immer noch mit...

[width=X\textwidth]
...hin- und herskaliert werden, wobei nie die Grafik vollkommen auf eine Seite zu bekommen ist. Immer wird unten oder rechts ein Stück abgeschnitten.

Mich wundert, dass es keinen eigens dafür vorgesehenen Befehl für diese Operation gibt.

rstuby
24-08-2013, 07:02
Erstellle doch mal ein Minimalbeispiel und lass uns als Anhang eine betroffene Grafik zukommen.

rais
24-08-2013, 14:52
Ich habe nun eine Grafik in 2400x3600 bei 300DPI erstellt, [...] allerdings muss dann immer noch mit...

[width=X\textwidth]
...hin- und herskaliert werden, wobei nie die Grafik vollkommen auf eine Seite zu bekommen ist. Immer wird unten oder rechts ein Stück abgeschnitten.

was wundert Dich daran? Bei 2400 x 3600 Bildpunkten hat Deine Grafik ein Seitenverhältnis von 2:3 oder 1:1,5. Das Seitenverhältnis bei A4 beträgt 1:sqrt(2) oder 1:1,414...
Es liegt ganz bei Dir, wie genau Du die Abmessungen haben willst.
Nominell sind die Abmessungen bei A4 210 mm x 297 mm -- und wenn du es ganz genau wissen willst, fragst Du in Deiner .tex \the\paperwidth und \the\paperheight ab -- wenn da dann so etwas wie 597,50793 pt für \the\paperwidth steht, dann sind das bei 72,27 pt/Zoll und 25,4 mm/Zoll
597,50793 pt * (25,4 mm/Zoll) / (72,27 pt/Zoll) = 210,000019 mm

Für die Rückrechnung auf Bildpunkte wird das metrische Maß gar nicht benötigt:
597,50793 pt * (300 Bildpunkte/Zoll) / (72,27 pt/Zoll) = 2480 Bildpunkte (auf ganze Bildpunkte gerundet)

Oder Du gehst von der nominellen Abmessung aus:
210 mm * (300 Bildpunkte/Zoll) / (25,4 mm/Zoll) = 2480 Bildpunkte (auf ganze Bildpunkte gerundet).

A4 (hochkant) ist halt etwas breiter als 8" und nicht ganz 12" hoch.

Alternativ besteht u. U. ja auch die Möglichkeit, beim Grafikprogramm gleich die Abmessungen metrisch anzugeben.

Ansonsten könntest du beim \includegraphics neben width auch height angeben, allerdings werden dann beide Achsen unterschiedlich skaliert (Deine x-Achse leicht gestreckt und deine y-Achse leicht gestaucht, wenn Du das 2:3-Bild seitenfüllend skalierst).

MfG

hakaze
24-08-2013, 15:05
In Anlehnung an die Doku zu textpos (http://texdoc.net/pkg/textpos) mal ein kleines Minimalbeispiel:

\documentclass{article}

\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[absolute]{textpos}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{blindtext}

\begin{document}
\Blindtext

\newpage%
\thispagestyle{empty}
\begin{textblock*}{297mm}(0mm,0mm)%
\noindent\includegraphics[width=\paperwidth]{Bildname.jpg}%
\end{textblock*}%
\null%
\newpage

\Blindtext
\end{document}Das ergibt bei mir mit einem Bild mit geeignetem Seitenverhältnis das gewünschte Ergebnis.

@Rainer: das mit den Bildmaßen geht wohl auf meine Anmerkung weiter oben zurück. Ich hatte zur Veranschaulichung die Werte (großzügig) gerundet. Wenn man das 2:3-Bild auf DIN-A4-Breite skaliert, hat man eigentlich keinen Weißraum mehr. Es wird lediglich unten ein Teil abgeschnitten. Aber ich gebe dir Recht, wenn man jeden Pixel auch sichtbar haben möchte, sollte das Ausgangsbild auch gleich im DIN-Verhältnis anlegen.

rais
24-08-2013, 17:28
\begin{textblock*}{297mm}(0mm,0mm)%


Warum 297 mm? Steht der erste Parameter hier nicht für die Breite? OTOH hast Du hier auch kein A4.


Das ergibt bei mir mit einem Bild mit geeignetem Seitenverhältnis das gewünschte Ergebnis.

Das wäre in diesem Fall etwa 1:1,3 oder genau 17:22 (8,5" x 11" aka `letterpaper',wie es bei der article-Klasse voreingestellt ist)


@Rainer: das mit den Bildmaßen geht wohl auf meine Anmerkung weiter oben zurück. Ich hatte zur Veranschaulichung die Werte (großzügig) gerundet.
Ist klar (auf ganze Zoll gerundet) und war imho auch völlig OK. Du hast in Deiner Beispielrechnung auch extra darauf hingewiesen, daß die Werte `ungefähr' angegeben und `geschätzt' waren.
Ich hab mich nur gewundert, warum es den OP verwundert, nicht das gewünschte Verhalten zu erreichen, wenn er mit so ungefähr geschätzten Werten weiterarbeitet.

MfG