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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dimensionen auf Beamerfolie



dschanz
20-01-2013, 14:17
Hallo an alle!

Welche Maße haben eigentlich die frames einer Beamer-Präsentation?

Ich komme auf diese Frage, weil ich gerade versucht habe, Bilder und Formeln auf einer Folie absolut zu positionieren. Das funktioniert auch so, wie ich es gern möchte.
Bei den Positionierungsangaben komme ich allerdings ins Grübeln. Auch bei den Dimensionen der eingefügten Bilder.
Als ich ein Bild (ohne zusätzliche Skalierung) eingefügt habe, welches ich zuvor mit GIMP oder mit IrfanView in den Dimensionen 10 x 8 cm (Breite x Höhe) abgespeichert hatte, füllte es bereits die 3/4 der Folie aus.

Auch das Positionieren mit \begin{textblock}{1}(x,y) kommt mir bezüglich der x- und y-Werte seltsam vor. Das scheinen keine cm zu sein, was man da eingibt, und mm oder pt schon gar nicht. Bereits bei x=16 ist das Bild gerade komplett rechts von der Folie verschwunden, bei y=15.9 gerade unter dem unteren Folienrand. Dann wäre die Folienfläche ja fast quadratisch. Ist sie aber nicht!

Nun setze ich \begin{textblock}{1}(0,0) und schiebe spaßeshalber mal den Koordinatenursprung mit \textblockorigin{x}{y} nach rechts bzw. unten. Bei \textblockorigin kann ich ja Maßangaben wie mm, cm oder pt angeben, bei \begin{textblock} offenbar nicht. Dann habe ich bei x=128mm (bzw. 363pt) und y=95mm (bzw. 271pt) das Bild gerade vollständig von der Folie geschoben. Das würde in der x,y-Relation schon fast perfekt den 4:3-Abmessungen einer Beamer-Projektion entsprechen, aber merkwürdige Absolutmaße für eine Folie sind das dennoch.

Die Dimensionen kommen mir recht seltsam vor, insbesondere die unterschiedlichen x,y-Relationen bei \begin{textblock}{1}(x,y) und \textblockorigin{x}{y}. Möglicherweise kann man sich daran gewöhnen, aber es ist dennoch umständlich, wenn man eine "Folie" gedanklich als ungefähr DIN A4 quer betrachtet (wie das ja bei den echten Overhead-Folien der Fall ist) und sich beim Layout dann überlegt, wie groß müssen die Grafiken sein, wie weit sollen sie von den Rändern entfernt sein.

Kann man das irgendwie anpassen/einstellen/definieren, dass das, was man in \begin{textblock}{1}(x,y) an Abständen eingibt, auch bezüglich der Blattgröße stimmig ist? Oder die Foliengröße absolut in mm definieren? Sonst muss man ständig herumprobieren.

Hier, falls zum Verständnis nötig, mein Minimalcode, mit x,y-Werten für die Positionierung ganz links oben:



\documentclass{beamer}
\usetheme{Singapore}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{graphicx}
\usepackage[absolute,overlay]{textpos}

\begin{document}
\textblockorigin{0mm}{0mm}
\begin{frame}
\begin{textblock}{1}(0,0)
\includegraphics{bild.png}
\end{textblock}
\end{frame}
\end{document}


Wäre schön, wenn mir da jemand helfen könnte.

Gruß
dschanz

u_fischer
20-01-2013, 15:58
Siehe "8.3 Frame and Margin Sizes" der beamer-Dokumentation.

dschanz
20-01-2013, 16:44
Hallo Ulrike,

vielen Dank für den Hinweis.

Der Abschnitt 8.3 der beamer-Doku sagt mir allerdings nur das was ich selbst - sozusagen experimentell - herausgefunden hatte. Das Format einer "Folie" im normalen 4:3-Modus ist also 128 x 96 mm.

Leider beantwortet die beamer-Doku aber nicht die Frage, was ich dagegen tun kann, dass die x,y-Angaben in \begin{textblock}{1}(x,y) scheinbar ein fast quadratisches Format widerspiegeln. Das habe ich inzwischen über Umwege aus der Doku für das textpos-package herausgefunden:
Mit \setlength{\TPHorizModule}{x-Einheit} und \setlength{\TPVertModule}{y-Einheit} kann ich das ausgleichen, indem ich die Einheiten im Verhältnis 3:4 einsetze.

Mein Problem mit dem Folienformat liegt aber noch etwas komplizierter:
Ich möchte chemische Strukturformeln einbinden, und zwar mit dem sehr genialen und vom optischen Erscheinungsbild her sehr guten Paket "chemfig".
Die Problematik liegt in der Größe. Wenn ich nämlich die für chemische Formeln üblichen Bindungslängen verwende, und die dazu passende Schriftgröße für Atomlabels, dann sind diese Formeln zwar für DIN A4 (und auch für Präsentationen mit PowerPoint, OpenOffice Impress etc.) passend, aber für das deutlich kleinere Beamer-Folienformat in LaTeX viel zu wuchtig. Selbst wenn ich die Bindungslänge der Strukturen so weit verkleinere, dass es zur kleinstmöglichen Schriftgröße (\tiny) passend wirkt, kriege ich nur drei bis vier Formeln auf eine Folie. Von einem ganzen Reaktionsschema ganz zu schweigen.

In der Beamer-Doku steht zwar, wie ich das Seitenverhältnis und die Seitenränder und somit innerhalb sehr enger Grenzen auch die Blattgröße ein wenig variieren kann, aber leider nicht, wie ich bei gleichem Seitenverhältnis ein in Absolutmaßen größeres Folienblatt erzeuge.

Dass das 128 x 96 mm-Format wegen der dann passenden Normalschriftgröße für Präsentationen mit Text und frei skalierbaren Bildern ideal ist, leuchtet mir ein, aber es wurde offenbar nicht an spezielle Probleme wie meines gedacht und die Option der freien Skalierbarkeit der Seite erlaubt. Oder doch? Geht das irgendwie?

Gruß
dschanz