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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Biblkatex: Unerwünschte doppelte Unterstreichung in Ausgabe



SuperBonk
19-12-2011, 19:45
Hellas!

Ich als Biblatex n00b stehe grad vor einem Problem, das mich an dieser Stelle zwingen würde, mich durch die 213 Seiten des Manuals zu arbeiten ... es sei denn, jemand hier weiß spontan die Lösung meines Problems und wär so lieb, mir zu helfen.

Kurzfassung des Problems: Von gestern auf heute sind alle Journal-Einträge in der Ausgabe doppelt unterstrichen und die Zeilenumbrüche werden nicht eingehalten, d.h. wenn der Journal-Name zu lang ist, wird gnadenlos in die marginline geschrieben.

Langfassung:
Wir arbeiten mit mehreren Leuten an einem Projekt mit einigen Sub-Bibliographien aus Einträgen in einer einzigen .bib-Datei, in einer Dropbox, von Rechnern mit verschiedenen Betriebssystemen aus und mit verschieden erfahrenen Latex-Benutzern. Seit einem halben Jahr, bis gestern, klappte das ganz gut und die Ausgabe sah toll aus. Seit heute sind in der Ausgabe in allen (Sub-)Bibiographien die Journal-Namen doppelt unterstrichen und Zeilenumbrüche innerhalb der Journal-Angabe werden nicht eingehalten.
Ich erhalte weder von Latex, noch von Biblatex Fehler oder Warnungen. Es gab kein Latex-Package-Update, an dem das liegen könnte. Im Minimalbeispiel ist das Problem nicht reproduzierbar. Das Löschen der seit gestern neu hinzugekommenen .bib-Einträge macht das Problem nicht rückgängig.

Ich bin durch alle .bib-Einträge gegangen, um Formatierungs- oder Fontencoding-Fehler zu finden - daran lag es aber nicht (dann hätte ich auch Fehlermeldungen gehabt). Ich habe alle .bib-Einträge und citations entfernt bis auf eine, die laut Minimalbeispiel definitiv funktionieren sollte, habe vor der Kompilierung alle .aux-Files etc. gelöscht, Problem immernoch da.
Im Manual kann ich per Stichwortsuche keinen passenden Eintrag zu "error" oder "underline" oder "double" finden (wie gesagt, jetzt müsste ich mich Satz für Satz durch das Manual arbeiten). Ich bin mir auch sicher, dass die Kapazität von biblatex bei Weitem nicht ausgeschöpft ist. Google hat auch nicht geholfen.

An der Präambel des Dokuments ist von gestern auf heute auch nichts geändert worden und ich bin ratlos :( Die einzige Lösung, die mir an dieser Stelle einfiele, wäre vom Minimalbeispiel ausgehend, den Text Stück für Stück wieder aufzubauen.

Darum: Schrei nach Hilfe!!! Ich wäre für jeden Tipp dankbar, der mir diese Höllen-Arbeit ersparen kann. Vielleicht hat ja jemand schon etwas Ähnliches erlebt.

VLG,
eva

domwass
20-12-2011, 10:41
Die einzige Lösung, die mir an dieser Stelle einfiele, wäre vom Minimalbeispiel ausgehend, den Text Stück für Stück wieder aufzubauen.
Ich würde anders herum vorgehen: Mach eine Kopie des Dokuments und lösche
die zweite Hälfte (oder kommentiere sie aus). Wenn das Problem weiter
besteht, dann lösche wieder die zweite Hälfte heraus. Wenn das Problem nicht
mehr besteht, nimm die zweite Hälfte wieder herein und lösche stattdessen die
erste Hälfte. Auf diese Weise kann man den Fehler relativ gut eingrenzen.
Gerade bei fehlerhaften .bib-Einträgen (falls das die Ursache sein sollte) ist es
manchmal leider nötig, so vorzugehen.

Viel Erfolg,
Dominik.-

SuperBonk
20-12-2011, 11:45
Ok, dann mach ich das so herum (aaaahhhh *heul*) ...

Was mich an der ganzen Sache so nervt ist, dass ich keine Fehlermeldung habe, die ich interpretieren könnte. Es hat ja auch bestimmt eine Bedeutung, dass die Journal-Angaben doppelt unterstrichen sind, wahrscheinlich liegt der Hund da irgendwo begraben, aber ich kann nirgendwo finden, was biblatex mir mit dieser doppelten Unterstreichung sagen will.

Naja, ich mach mich dann mal an die Arbeit.

Danke und VLG,
eva

bobmalaria
20-12-2011, 12:18
hi,

soviel ich weiss weist biblatex nicht mit unterstreichungen auf fehler hin. es kommt maximal eine meldung in die log datei.
hat vielleicht einer der autoren einen patch fuer biblatex eingespielt/ code ohne das wissen anderer geaendert?

bei einem grossen projekt lohnt es sich ein versions kontrolltool zu verwenden. sei es svn oder mercurial. dann kann man die anederungen "mergen" und im zweifel auch wieder rueckgaengig machen und sich ansehen was der unterschied "diff" ist.

das einzurichten ist vielleicht ein bisschen arbeit, man erspart sich aber auf lange sicht genau sowas wie dir jezt passiert ist. es lohnt sich also darueber nachzudenken!

gruss

domwass
20-12-2011, 12:27
aber ich kann nirgendwo finden, was biblatex mir mit dieser doppelten Unterstreichung sagen will.
Die Frage ist auch, ob biblatex selbst für diese doppelte Unterstreichung sorgt
(ich habe so etwas noch nicht gesehen). Wird in dem Projekt das Paket ulem
verwendet?

Gruß,
Dominik.-

SuperBonk
21-12-2011, 19:30
Wow, vielen Dank für die Tipps!

Also ulem ist drin, machte aber bisher keine Probleme und auch nicht im Minimalbeispiel.
... Jetzt hab ich ulem mal aus der Präambel meines nicht funktionierenden Dokuments entfernt .. und natürlich ist damit das Problem weg!
Hab in das Manual von biblatex geschaut und konnte mit Stichwortsuche "ulem" aber keinen Hinweis finden, dass biblatex und ulem sich nicht vertragen. (?)

So oder so: Vielen vielen Dank!!!
eva

domwass
22-12-2011, 09:41
ulem definiert \emph um, so dass damit Unterstreichungen möglich sind. Biblatex setzt (u.a.) Zeitschriftentitel kursiv. Wenn man ulem lädt, kann es zu Unterstreichungen statt Kursivierung kommen. Ich kenne mich mit ulem nicht so aus, aber es gibt Optionen, mit denen man Kursivierung und Unterstreichung ermöglicht. Ich würde also eher die Paketdokumentation von ulem konsultieren.

Gruß,
Dominik.-