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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorteile von Biber?



Tim77
28-09-2010, 10:51
Hallo,

ich benutze BibLaTeX für mein Literaturverzeichnis. Da sehe ich die Vorteile gegenüber BibTex, weil ich damit viele Sachen machen kann, die mit BibTex nicht gehen.

Nun frage ich mich, ob ich auch auf Biber umsteigen soll, hab aber noch nicht so ganz die Vorteile durchschaut. Es wird ja angepriesen, dass man nun BibTex nicht mehr brauche. Aber dafür brauch ich doch Biber. Wo ist da der Vorteil?

voss
28-09-2010, 11:19
ich benutze BibLaTeX für mein Literaturverzeichnis. Da sehe ich die Vorteile gegenüber BibTex, weil ich damit viele Sachen machen kann, die mit BibTex nicht gehen.

Das ist nur eine Frage des Stils, ob er das kann oder nicht ...


Nun frage ich mich, ob ich auch auf Biber umsteigen soll, hab aber noch nicht so ganz die Vorteile durchschaut. Es wird ja angepriesen, dass man nun BibTex nicht mehr brauche. Aber dafür brauch ich doch Biber. Wo ist da der Vorteil?

biber braucht man nur, wenn man echten Unicode in seinen bibeinträgen
verwendet. Abgesehen davon ist die Installation von biber (noch) nicht
sonderlich einfach.

Herbert

Schweinebacke
28-09-2010, 15:55
biber braucht man nur, wenn man echten Unicode in seinen bibeinträgen verwendet. Ähm, ist genau dafür bei TeX Live 2010 nicht bibtexu dabei?

voss
28-09-2010, 16:03
Ähm, ist genau dafür bei TeX Live 2010 nicht bibtexu dabei?

was hat bibtexu mit Unicode zu tun?

Herbert

Schweinebacke
28-09-2010, 16:28
was hat bibtexu mit Unicode zu tun?

$ bibtexu --version
This is BibTeXu: a UTF-8 Big BibTeX version 0.99d
Implementation: C for Unix
Release version: 3.71 (23 sep 2009) Na, ich denke, da es ein BibTeX ist, das mit UTF-8-Kodierung zurecht kommt, eine Menge. Oder irre ich mich?

mechanicus
28-09-2010, 16:40
Hallo,


Nun frage ich mich, ob ich auch auf Biber umsteigen soll, hab aber noch nicht so ganz die Vorteile durchschaut. Es wird ja angepriesen, dass man nun BibTex nicht mehr brauche. Aber dafür brauch ich doch Biber. Wo ist da der Vorteil?

Simon Spiegel schrieb in Google-Groups:

Nur zur Ergänzung: als unmittelbarer Ersatz für bibtex(8) hat biber
zwei Vorteile. Es kann, wie Philip schon geschrieben hat, mit Unicode
umgehen, und verwaltet den Speicher dynamisch. Die Buffer-Probleme, die
sich bei grösseren .bib-Files mit bibtex früher oder später immer
ergeben, gehören damit der Vergangenheit an.

Neben dem unmittelbaren Nutzen als 1:1-Ersat stehen für die Zukunft
aber viele interessante Dinge: komplexere Sortiermöglichkeiten,
korrekter Umgang mit nicht-westlichen Namen und längerfristig ein neues
– nicht flaches – Datenmodell.

Gruß
Marco

voss
28-09-2010, 16:57
$ bibtexu --version
This is BibTeXu: a UTF-8 Big BibTeX version 0.99d
Implementation: C for Unix
Release version: 3.71 (23 sep 2009) Na, ich denke, da es ein BibTeX ist, das mit UTF-8-Kodierung zurecht kommt, eine Menge. Oder irre ich mich?

http://www.tug.org/pipermail/tex-live/2010-May/025996.html

Herbert

Schweinebacke
28-09-2010, 17:08
http://www.tug.org/pipermail/tex-live/2010-May/025996.html
Naja, der Link gibt nicht so wahnsinnig viel her. Aber nach http://www.tug.org/pipermail/tex-live/2010-June/026034.html scheine ich nicht so falsch damit zu liegen, dass bibtexu bib-Dateien in UTF-8 verarbeiten und dabei bbl-Dateien in UTF-8 erstellen kann. Dass das Teil nicht dokumentiert ist, ist ja ein ganz anderes Thema. Aber mit Unicode hat es wohl schon zu tun.

lockstep
28-09-2010, 17:11
biber braucht man nur, wenn man echten Unicode in seinen bibeinträgen verwendet. Abgesehen davon ist die Installation von biber (noch) nicht sonderlich einfach.

Seit einigen Wochen sind standalone-binaries für Windows, Mac und Unix verfügbar, was die Installation von biber sehr vereinfacht. Es handelt sich allerdings um Testversionen.

Ein weiterer Vorteil von biber (seit Version 0.5.4) ist, dass für ein LaTeX-Dokument mit mehreren refsections (z.B. kapitelweise Bibliographien) nur ein biber-Durchlauf benötigt wird.

lockstep

voss
28-09-2010, 18:37
Naja, der Link gibt nicht so wahnsinnig viel her. Aber nach http://www.tug.org/pipermail/tex-live/2010-June/026034.html scheine ich nicht so falsch damit zu liegen, dass bibtexu bib-Dateien in UTF-8 verarbeiten und dabei bbl-Dateien in UTF-8 erstellen kann. Dass das Teil nicht dokumentiert ist, ist ja ein ganz anderes Thema. Aber mit Unicode hat es wohl schon zu tun.

es hat nichts mit dem Unicode zu tun, wie wir es heute mit biblatex
anwenden können. bibtexu ist im Zusammenhang mit Omega entwickelt
worden und dass ist auch schon wieder so gut wie tot.

Herbert

Schweinebacke
28-09-2010, 18:52
es hat nichts mit dem Unicode zu tun, wie wir es heute mit biblatex
anwenden können. bibtexu ist im Zusammenhang mit Omega entwickelt
worden und dass ist auch schon wieder so gut wie tot.
Verstehe ich nicht. Womit es entwickelt wurde, ist doch völlig egal. UTF-8 ist UTF-8.
Außerdem muss es doch irgend einen Grund haben, dass das in TeX Live 2010 erstmal drin ist. Wenn ich richtig verstanden habe, wurde da ein gewisser Aufwand getrieben, damit es dieselben Lib-Versionen verwendet wie XeTeX.

voss
28-09-2010, 19:14
Verstehe ich nicht. Womit es entwickelt wurde, ist doch völlig egal. UTF-8 ist UTF-8.
Außerdem muss es doch irgend einen Grund haben, dass das in TeX Live 2010 erstmal drin ist. Wenn ich richtig verstanden habe, wurde da ein gewisser Aufwand getrieben, damit es dieselben Lib-Versionen verwendet wie XeTeX.

wir reden von Unicode und nicht utf-8 ...

Herbert

Schweinebacke
29-09-2010, 08:12
wir reden von Unicode und nicht utf-8 ...
UTF-8 ist eine Unicode-Codierung. AFAIK ist es die einzige Unicode-Codierung, die LaTeX als Eingabecodierung versteht. Es ist die Unicode-Codierung die bei XeTeX und luaTeX als Default eingestellt sind. Welche andere Unicode-Codierung verwendet denn Biber? Bisher hatte ich das so verstanden, dass Biber ebenfalls UTF-8 verarbeitet. Wozu ist denn bei Biber extra ein Utility latx2utf8 dabei, mit dem man LaTeX-Codierung in UTF-8 umwandeln kann, wenn biber dann nicht UTF-8 verarbeitet?

Tim77
29-09-2010, 10:13
Für den normalen Hausgebrauch fällt also nichts weg? Schön wäre ja eigentlich eine Lösung, in der man das ganze Dokument nicht mehrere Male für Querverweise, Referenzen, Index, etc. durchlaufen lassen müsste.

Würde man es mit Biber hinkriegen die ganzen temporären Dateien auszulagern?

mechanicus
29-09-2010, 11:04
Würde man es mit Biber hinkriegen die ganzen temporären Dateien auszulagern?
dafür kannst du dir doch ein makefile schreiben.

Gruß
Marco

Tim77
30-09-2010, 14:05
dafür kannst du dir doch ein makefile schreiben.
Wenn Biber nicht mit ausgelagerten Dateien arbeiten kann, hab ich doch auch von einem Makefile nichts, oder? Hast Du da zufällig ein Beispiel zur Hand?

Ich hab mal ein Shell-Skript geschrieben, dass mir den Kompilierungsvorgang erleichtern sollte. Ich konnte zwar mit "latex --output-directory xy" die temporären Dateien auslagern, allerdings hat Bibtex (bzw. BibLaTeX in meinem Fall) dann diese Einträge nicht gefunden. Wäre das mit Biber anders?

Schweinebacke
12-10-2010, 15:17
bibtex kennt übrigens verschiedene Umgebungsvariablen, um nach bst- und bib-Dateien zu suchen. Für biblatex kann man ggf. (pdf)latex entsprechende Eingabe-Suchpfade mitteilen.