PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Echte Französische Anführungszeichen



Lektor
23-09-2010, 00:20
Hallo zusammen,
nach einer Suche nach Möglichkeiten, französische Anführungszeichen korrekt darzustellen, habe ich eine Reihe von Vorschlägen dazu gefunden:
\documentclass[twoside]{scrbook}
\usepackage{xltxtra}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman,french]{babel}
\usepackage[babel,german=guillemets]{csquotes}
\setmainfont{Arial}
\begin{document}
\enquote{Französische Anführungszeichen mit \textbackslash enquote,}\\
»über die Eingabe mit Alt + Nummernblockcode« oder\\
\frqq mit \textbackslash frqq und \textbackslash flqq.\flqq\\
">Das hier funktioniert irgendwie nicht."<
\end{document}
Doch nur die Nummerblockeingabe mit ALT + 0187 bzw. ALT + 0171 führt zum gewünschten Ergebnis.

Wie können genau diese Zeichen sonst noch angesprochen werden?
Oder: Können diese beiden Zeichen in obigem Beispiel auf andere Tastatureingaben "umdeklariert" werden?
Wenn ja, wäre es natürlich am schönsten, ich könnte sie auf die normalen Anführungszeichen legen, also ganz normal Text editieren und bei Eingabe
eines "beliebigen" Beispieltextes automatisch die gewünschten echten französischen Anführungszeichen am Wortanfang bzw. -ende erhalten.
Aber auch jeder andere Lösungsvorschlag ist willkommen, denn die Eingabe über den Nummerblock ist einfach nicht akzeptabel.
Danke.

voss
23-09-2010, 07:30
Hallo zusammen,
nach einer Suche nach Möglichkeiten, französische Anführungszeichen korrekt darzustellen, habe ich eine Reihe von Vorschlägen dazu gefunden:
Doch nur die Nummerblockeingabe mit ALT + 0187 bzw. ALT + 0171 führt zum gewünschten Ergebnis.

Wie können genau diese Zeichen sonst noch angesprochen werden?
Oder: Können diese beiden Zeichen in obigem Beispiel auf andere Tastatureingaben "umdeklariert" werden?
Wenn ja, wäre es natürlich am schönsten, ich könnte sie auf die normalen Anführungszeichen legen, also ganz normal Text editieren und bei Eingabe automatisch die gewünschten echten französischen Anführungszeichen am Wortanfang bzw. -ende erhalten.
Aber auch jeder andere Lösungsvorschlag ist willkommen, denn die Eingabe über den Nummerblock ist einfach nicht akzeptabel.
Danke.

Lass die Sprache french weg oder wähle ngerman mit \selectlanguage{ngerman}. Die "< "> gibt es nicht in french

Herbert

Herbert

Lektor
23-09-2010, 10:03
Danke für die Antwort.
Ohne french (und die Zeile mit \enquote auskommentiert) funktionieren zwar "< ">, doch sie führen zum gleichen unansehnlichen Ergebnis wie \flqq und \frqq.
Mit \MakeAutoQuote{»}{«} (der Befehl gehört zum csquotes-Paket) ergibt der \enquote-Befehl auch die richtigen Zeichen. Das genügt mir.

rstuby
23-09-2010, 10:33
Und was ist mit >> und << ? Das wird von Lyx eingesetzt, wenn man diesen Anführungszeichen-Stil wählt. Ich habe ein solches Testdokument


%% LyX 1.6.2 created this file. For more info, see http://www.lyx.org/.
%% Do not edit unless you really know what you are doing.
\documentclass[french]{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin9]{inputenc}

\usepackage{babel}

\begin{document}
aa >>aa<<
\end{document}

aus WinShell kompiliert und es funktioniert, auch mit french. Und auch wenn man latin9 noch durch utf8 ersetzt.

Lektor
23-09-2010, 10:53
Stimmt, das geht auch. Und auch \frqq, \flqq, "> und "< funktionieren, wenn ich
\usepackage[T1]{fontenc} hinzufüge. Das hatte ich vergessen.
Nochmal Danke.
Gruß
Jan

u_fischer
23-09-2010, 14:52
\usepackage{xltxtra} deutet auf xelatex hin. In diesem Fall darfst du in gar keinem Fall inputenc benutzen. Und [T1] ist das falsche encoding.

nixversteh
23-09-2010, 15:35
Hallo zusammen,
nach einer Suche nach Möglichkeiten, französische Anführungszeichen korrekt darzustellen, habe ich eine Reihe von Vorschlägen dazu gefunden:
\documentclass[twoside]{scrbook}
\usepackage{xltxtra}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman,french]{babel}
\usepackage[babel,german=guillemets]{csquotes}
\setmainfont{Arial}
\begin{document}
\enquote{Französische Anführungszeichen mit \textbackslash enquote,}\\
»über die Eingabe mit Alt + Nummernblockcode« oder\\
\frqq mit \textbackslash frqq und \textbackslash flqq.\flqq\\
">Das hier funktioniert irgendwie nicht."<
\end{document}
Doch nur die Nummerblockeingabe mit ALT + 0187 bzw. ALT + 0171 führt zum gewünschten Ergebnis.

Wie können genau diese Zeichen sonst noch angesprochen werden?
Oder: Können diese beiden Zeichen in obigem Beispiel auf andere Tastatureingaben "umdeklariert" werden?
Wenn ja, wäre es natürlich am schönsten, ich könnte sie auf die normalen Anführungszeichen legen, also ganz normal Text editieren und bei Eingabe automatisch die gewünschten echten französischen Anführungszeichen am Wortanfang bzw. -ende erhalten.
Aber auch jeder andere Lösungsvorschlag ist willkommen, denn die Eingabe über den Nummerblock ist einfach nicht akzeptabel.
Danke.

Hallo Lektor,

versuche mal diesen Code, getestet unter Kile und texworks (diese Editoren arbeiten mit xelatex, siehe Beitrag U. Fischer).

Grundeinstellung des Editors: *german quotes*


\documentclass[twoside]{scrbook}
\usepackage{xltxtra}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[french,ngerman]{babel}
\setmainfont{Arial}
\usepackage[babel,german=guillemets]{csquotes}
\defineshorthand{"'}{\openautoquote}
\defineshorthand{"`}{\closeautoquote}
\shorthandon{"}
\shorthandoff{"}
\begin{document}
"'Das ist ein Test."`
\enquote{Französische Anführungszeichen mit \textbackslash enquote,}\\
»über die Eingabe mit Alt + Nummernblockcode« oder\\
\frqq mit \textbackslash frqq und \textbackslash flqq.\flqq\\
">Das hier funktioniert irgendwie nicht."<
\end{document}


Gruß

Martin

Lektor
24-09-2010, 10:47
Hallo Martin, hallo Ulrike,
danke für Eure Antworten. Also zunächst: Klar, xelatex wird genutzt.

In meinem Minibsp. funktionieren Martins Zeilen. Allerdings ist mir die Bedeutung von shorthandon und -off noch nicht so klar. M. E. änderts sich auch nichts, wenn ich die auskommentiert lasse!? Aber mit \defineshorthand kann ich die Umschreibungen nutzen, was gut ist (übrigens sind die An- und Ausführungszeichen in Martins Code vertauscht).

In meinem Maxibsp. gibt es dann noch Probleme mit der Bibliographie (mit \printbibliography):
! Package csquotes Error: Unbalanced groups or invalid nesting.

See the csquotes package documentation for explanation.
Type H <return> for immediate help.
...

l.127 \end
{document}
Cannot close any quote. The current level is 0.
Aber da habe ich bis jetzt auch noch keine Zeit gehabt, nachzulesen und den Fehler zu suchen.

Also mit xelatex ist das Paket inputenc tabu!? Zunächst scheint es auch unproblematisch, es wegzulassen. Meine Intention war es, die Umlaute sowohl auf einem Windowssystem als auch auf einem Linuxsystem korrekt darzustellen, deshalb das Paket. Wenn ich nämlich das File von dem Linuxsystem zurückbekam, waren die Umlaute regelmäßig zerstört. Ich hab dann hier http://www.mrunix.de/forums/showthread.php?t=66945&highlight=utf8+umlaute gelesen, dass Latin1 vielleicht am besten ist!?

Und letzte Frage: Wenn T1 das falsche Encoding ist, was ist das richtige bzw. wovon hängt das ab?

Gruß
Jan

u_fischer
24-09-2010, 11:43
Mit xelatex ist inputenc tabu. Voll und ganz. Auf gar keinen Fall verwenden.

Sollte deine Datei in latin1/ansinew codiert sein, kannst du das Encoding mit
\XeTeXinputencoding "ansinew" deklarieren. Das musst du in jeder Datei an den Anfang schreiben! Einmal in der Präambel reicht nicht.

xltxtra wird neuerdings nicht mehr wirklich empfohlen. Benutze einfach \usepackage{fontspec}, das wird auch xunicode laden und die Fontkodierung auf EU1 setzen.

Ich würde dir empfehlen, deinen Editor so aufzusetzen, dass du mit einer Tastenkombination den selektierten Text mit Anführungszeichen umgeben kannst. Dann kannst du \MakeAutoQuote benutzen. Ansonsten geht mit babel+frenchb am besten \og + \fg, weil es den korrekten Abstand einfügt. Wenn du \frqq benutzen willst, musst du es erst für EU1 deklarieren.



\listfiles
\documentclass{article}
\usepackage[ngerman,frenchb]{babel}
\usepackage{fontspec}
\usepackage[autostyle]{csquotes}
\MakeAutoQuote{«}{»}
\begin{document}

«text «innen» text»

\og text \fg

\selectlanguage{ngerman}

«text «innen» text»

\end{document}

Lektor
24-09-2010, 13:39
Hallo Ulrike,
zunächst einmal vielen Dank.
Mein Editor (texmaker) speichert laut Optionen in UTF8. Bisher ist auch mit den Umlauten alles iO. Die Ausführungen zu xelatex usw. sind auf jeden Fall sehr hilfreich.

Aber wenn ich Dein File 1:1 laufen lasse, erhalte ich leider gar keine korrekten Zeichen.
Wenn ich Deine Spezifikationen bei mir einbaue, läuft es durch, also auch die Bibliographie. Allerdings werden auch hier die richtigen Anführungszeichen nicht erstellt, die einzige Ausnahme ist >> <<. \enquote funktioniert nicht mehr, auch die manuell eingegebenen
«text «innen» text» bzw. eigentlich so
»text »innen« text« erzeugen keine korrekten Anführungszeichen.
Ich werde immer verwirrter. Zu viele unterschiedliche Optionen für babel und csquotes, das muss ich erst einmal in aller Ruhe sortieren und noch rumprobieren.

Außerdem: Ich weiß nicht, ob ich das hier
Editor so aufzusetzen, dass du mit einer Tastenkombination den selektierten Text mit Anführungszeichen umgeben kannst richtig verstanden habe. Meintest Du, eine Art Shortcut zu definieren, dass ich zB bei Eingabe von " immer \og erhalte? Oder meintest Du eine Tastenkombination, die einen markierten Text automatisch mit einem Zeichen zu Beginn und einem Zeichen am Ende umgibt? Mit welchen Zeichen?

Vielleicht beschreibe ich noch einmal genauer, was ich suche:
Alle Anführungszeichen im Text sollen französisch gesetzt werden, und zwar »so« und nicht ≫ so ≪. Ich brauch an und für sich keine Möglichkeit zum Wechsel der Sprache oder so. Deshalb dachte ich auch, MakeAutoQuote sei gut. Da die meisten bisher verfassten Anführungszeichen mit "` und "' umschrieben sind, wäre es günstig, diese auf die Zielvorgabe umzudefinieren.
Gruß
Jan

u_fischer
24-09-2010, 15:00
Aber wenn ich Dein File 1:1 laufen lasse, erhalte ich leider gar keine korrekten Zeichen.

Dann hast du wahrscheinlich kein aktuelles fontspec. Lade nach fontspec auch noch xunicode.

Wenn du einfach in Deutsch Guillemets haben willst, lade nicht french. Welche Zeichen du in \MakeAutoQuote deklarierst, ist deine Sache. Nimm was immer dir gefällt. csquotes wird die Zeichen entsprechend übersetzen:


\listfiles
\documentclass{article}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{fontspec}
\usepackage[autostyle,german=guillemets]{csquotes}
\MakeAutoQuote{©}{±}
\begin{document}
©abc ©innen± cde±

»abc« \enquote{test}
\end{document}

Lektor
29-09-2010, 19:13
Danke schön.