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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : medievalpage



infutura
22-07-2010, 18:09
Hallo,

ich habe ein Dokument mit der Klasse memoir und \medievalpage gesetzt. Der Drucker (die Person, die es wirklich druckt) sagt, dass die Abstände sehr seltsam wären und meinte, man sollte diese noch ändern sollte. Er weigerte sich fast, es so zu drucken.

Was meint ihr zu den in \medievalpage definierten Rändern? Mich interessiert eine Beurteilung unter typographischen / ästhetischen Gesichtspunkten.

Die Beschreibung von \medievalpage findet sich in memman.pdf auf Seite 28 f.

Viele Grüße,
Infutura

lockstep
22-07-2010, 18:55
Grundsätzlich erzeugt \medievalpage ein jahrhundertelang bewährtes Seitenlayout (Satzspiegelproportion entspricht Seitenproportion, obere/innere Ränder sind halb so groß wie untere/äußere). Nicht mehr ganz dem heutigen Geschmack entspricht die "Neunerteilung" (Teilung der Seite in neun gleich breite Spalten/neun gleich hohe Zeilen, Satzspiegel wird durch Abzug einer Zeile oben, zwei Zeilen unten, einer Spalte innen, zwei Spalten außen ermittelt), da dies ingesamt recht große Ränder ergibt (nur 44% der Seitenfläche zählen zum Satzspiegel). Experimentiere mal mit \medievalpage[Zahl] (setze für Zahl z.B. 10, 11 oder 12) und schätze ab, ob dir die schmäleren Ränder besser gefallen. Interessant wäre auch zu wissen, mit welcher Schriftgröße du arbeitest.

lockstep

infutura
22-07-2010, 21:49
Vielen Dank für deine Antwort, lockstep.

Warum hat sich diese Seiteneinteilung bewährt? Warum ist es sinnvoll, außen und unten einen größeren Rand zu haben? Was ist die Motivation dazu? Ich fand dies während der Erstellung der Arbeit hilfreich, um Platz für Notizen zu haben. Das ist aber bei einer endgültigen Version vielleicht nicht so entscheidend.

Ich benutzte die Schriftgröße 10pt. Ich hatte bereits etwas mit der von dir genannten Option gespielt. Ich hatte mich glaube ich wieder für die Standard-Option entschieden, weil sonst ggf. die Zeilen zu viele Zeichen enthalten. Dort gibt es ja auch Idealwerte, die mir verständlich sind (zu lange Zeilen stören den Lesefluss, da das finden der nächsten Zeile erschwert wird).

Der Druck ist bereits abgeschlossen, so dass ich am Dokument nichts mehr ändern kann. Es ist allerdings noch nicht geschnitten und so könnte man noch auf die Ränder Einfluss nehmen. Der Drucker hat mir vorgeschlagen, die inneren und äußeren Ränder gleich breit zu machen. Ich bin sehr unsicher darüber. Der innere Rand beträgt bei mir etwa 2cm, der äußere 4cm. Ein breiterer innerer Rand würde das Lesen ggf. einfacher machen wenn das Buch nicht vollständig geöffnet werden kann. Allerdings würde eine solche Änderung natürlich die Proportionen von 'medieval' kaputt machen.

Vielen Dank
Infutura

lockstep
22-07-2010, 22:17
Warum hat sich diese Seiteneinteilung bewährt? Warum ist es sinnvoll, außen und unten einen größeren Rand zu haben? Was ist die Motivation dazu? Ich fand dies während der Erstellung der Arbeit hilfreich, um Platz für Notizen zu haben. Das ist aber bei einer endgültigen Version vielleicht nicht so entscheidend.

Teilweise mag es einfach Konvention sein. Im Fall des äußeren Randes ist es die Möglichkeit von Notizen sowie die Möglichkeit, das Blatt bequem mit den Fingern zu halten, ohne Teile des Satzspiegels zu verdecken.


Ich benutzte die Schriftgröße 10pt. Ich hatte bereits etwas mit der von dir genannten Option gespielt. Ich hatte mich glaube ich wieder für die Standard-Option entschieden, weil sonst ggf. die Zeilen zu viele Zeichen enthalten. Dort gibt es ja auch Idealwerte, die mir verständlich sind (zu lange Zeilen stören den Lesefluss, da das finden der nächsten Zeile erschwert wird).

Bei 10pt und A4-Format ist die Neunerteilung schon die obere Grenze. Bei kleineren Formaten könntest du höher gehen. Deine Bedenken wegen der Zeichenzahl pro Zeile sind natürlich korrekt.


Der Drucker hat mir vorgeschlagen, die inneren und äußeren Ränder gleich breit zu machen. Ich bin sehr unsicher darüber. Der innere Rand beträgt bei mir etwa 2cm, der äußere 4cm. Ein breiterer innerer Rand würde das Lesen ggf. einfacher machen wenn das Buch nicht vollständig geöffnet werden kann. Allerdings würde eine solche Änderung natürlich die Proportionen von 'medieval' kaputt machen.

Bei doppelseitigem Druck werden die inneren Ränder gemeinsam wahrgenommen und sollten daher in Summe gleich groß sein wie ein äußerer Rand. Wenn das Buch nicht vollständig geöffnet werden kann, solltest du jedoch eine Bindekorrektur einrechnen (in memoir ist das offenbar der Befehl \setbinding) - dieses Maß wird von der Papierbreite abgezogen und erst dann die Rasterteilung vorgenommen.

lockstep

lockstep
25-07-2010, 16:56
Hinweis für Anwender von KOMA-Script: Der memoir-Befehl \medievalpage[10] entspricht der in KOMA-Script-Klassen voreingestellten Option "DIV=10". Für Einzelheiten zur Satzspiegelkonstruktion siehe Kapitel 2 der KOMA-Script-Doku (insb. Abschnitte 2.1 und 2.2).

lockstep

voss
25-07-2010, 18:02
Hinweis für Anwender von KOMA-Script: Der memoir-Befehl \medievalpage[10] entspricht der in KOMA-Script-Klassen voreingestellten Option "DIV=10". Für Einzelheiten zur Satzspiegelkonstruktion siehe Kapitel 2 der KOMA-Script-Doku (insb. Abschnitte 2.1 und 2.2).


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Herbert