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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diplomarbeit in scrreprt oder scrbook?



Huschpuscheldi
07-06-2010, 14:54
Hallo!
Ich möchte meine Diplomarbeit in Latex schreiben und werde Miktex verwenden, weiß aber nicht welche Dokumtenklasse ich nehmen soll.
Scrreprt oder scrbook?
Ich möchte die Arbeit 2seitig drucken (twoside) und als Buch binden lassen.
Welche Klasse eignet sich dafür besser?

Anderes Thema:
Wenn das ausgedruckte Dokument als Buch gebunden wird geht doch ein Teil der "Innenseite" der Seiten "verloren" durch die Buchbindung. Wir dieser "Verlust" durch eine der Klassen ausgeglichen? Sodass die Ränder der Innenseiten etwas breiter sind wie die Ränder der Außenseiten?

Ich hoffe das war verständlich ausgedrückt...

rstuby
07-06-2010, 14:56
In beiden müsste es die Option BCOR=5mm (z.B.) geben.
In scrbook auf jeden Fall.

bobmalaria
07-06-2010, 15:01
hi,

wenn du zweiseitig schreibst dann kommt dir sicher scrbook mehr entgegen. wie man eine binderandkorrektur bekommt wurde bereits oben wewähnt. entweder du schätzt einen wert oder fragst den drucker deines vertrauens wieviel bei deiner gewünschten bindung verloren gehen.

gruss

Karlo
07-06-2010, 15:15
Sodass die Ränder der Innenseiten etwas breiter sind wie die Ränder der Außenseiten?

Nur etwas allgemeines dazu... Was gemacht wird ist egtl. genau das Gegenteil. Die Ränder der Innenseite sind schmaler als die Ränder der Außenseite. Der Grund ist, dass wenn man das Dokument aufgeschlagen vor sich hat, sollen alle Weißbereiche gleich Groß sein.
Mehr dazu findet man z.B. in der Anleitung zum Koma-Script, Abschnitt 2.1
ftp://ftp.dante.de/pub/tex/macros/latex/contrib/koma-script/scrguide.pdf
lg
karlo

Huschpuscheldi
07-06-2010, 15:21
Ok danke schonmal, habe aber noch etwas vergessen:
Was genau ist der Unterschied der beiden Klassen? Wenn man ein scrreprt twoside ausdruckt hat man doch mehr oder weniger ein scrbook, oder mache ich es mir da zu einfach?

Weil ich Anfänger bin sei mir noch eine Frage erlaubt:
Wo genau muss der Befehl "BCOR=5mm" eingtragen werden?

\documentclass[BCOR=5mm]{scrbook} ... so etwa?

lockstep
07-06-2010, 15:28
Zur Option: Genau so.

Zu den sonstigen Unterschieden zwischen scrreprt und scrbook: scrbook beginnt jedes Kapitel standardmäßig auf einer neuen ungeraden Seite, verfügt über keine abstract-Umgebung (eine Kurzfassung wird hier am besten mittels \addchap erstellt), "lebende" Kolumnentitel sind voreingestellt ... Aber die Klassen sind meiner Ansicht nach enger miteinander verwandt als mit scrartcl.

lockstep

voss
07-06-2010, 16:09
wenn du zweiseitig schreibst dann kommt dir sicher scrbook mehr entgegen.

wieso das?


\documentclass[twoside,openright]{scrreprt}

Herbert

bobmalaria
07-06-2010, 16:18
wieso das?

weil ich mir zwei optionen spare und die kolumnentitel auch gleich noch vorhanden sind.
aber klar, beides geht und man muss eben die klaase nehmen die einem am besten geeignet scheint seine anforderungen zu erfüllen....

Karl_Heinz
07-06-2010, 21:30
Hallo zusammen,

ich möchte mich mal kurz einschalten und darauf hinweisen, dass unter Anderem auch die Abstände zu den Überschriften sehr stark in den Klassen abweichen.
scrreprt geht sparsamer mit dem Platz um, während scrbook doch sehr große freie Flächen hinterlässt. Das mag alles seinen Sinn haben, bei einer Diplomarbeit die <100 Seiten hat (und damit bei doppelseitigem Druck nur wenige Seiten umfasst) wirkt scrbook doch sehr, wie soll ich sagen, aufblähend.

Ich bin daher ein Fan der Repot-Klasse und habe diese auch selber für meine Diplomarbeit verwendet.

Grüße

Karl

Bilbo
07-06-2010, 21:42
Ich würde scrreprt verwenden. Du magst zwar deine Diplomarbeit wie ein Buch binden lassen, letztendlich ist es aber keines. scrreprt ist für wissenschaftliche Arbeiten vorzuziehen.

lockstep
07-06-2010, 21:59
ich möchte mich mal kurz einschalten und darauf hinweisen, dass unter Anderem auch die Abstände zu den Überschriften sehr stark in den Klassen abweichen.
scrreprt geht sparsamer mit dem Platz um, während scrbook doch sehr große freie Flächen hinterlässt.

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber a) ich arbeite seit mehreren Jahren mit KOMA-Script und habe keinen derartigen Effekt beobachtet b) die entsprechenden Codeabschnitte in den beiden cls-Dateien scheinen ident zu sein c) das nachfolgende Beispiel ergibt mit Variante A (scrbook) und Variante B (scrreprt) identen Output. (Wohlgemerkt: Ich gehe davon aus, dass du mit "Abstände zu den Überschriften" nicht eine allfällige leere linke Seite vor Beginn eines neuen Kapitels meinst.)



% Variante A
\documentclass{scrbook}

% Variante B
% \documentclass[twoside,open=right]{scrreprt}

\usepackage[latin9]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ngerman]{babel}

\usepackage[automark]{scrpage2}
\pagestyle{scrheadings}
\usepackage{blindtext}

\begin{document}

\blinddocument

\end{document}



lockstep

Huschpuscheldi
08-06-2010, 10:17
So ganz hab ich den Unterschied zwischen scrreprt und scrbook jetzt noch nicht verstanden. Habe im Inet ein paar guides und Anleitungen gefunden die scrreprt empfehlen. Also werde ich das nehmen.
Bei scrbook gibt es noch den Befehl \part, was macht der?

Noch was:
Ich möchte nach dem Inhalts-, Abbildungs-, und Tabellenverzeichnis noch eine Seite mit Formelzeichen haben und eine weitere Seite mit einem Abkürzungsverzeichnis erstellen, erst dann folgt das erste Kapitel.

Wie mache ich das?

lockstep
08-06-2010, 10:39
Zu \part: Diesen Befehl gibt es in allen KOMA-Script- und Standardklassen. \part ist eine zusätzliche, übergeordnete Gliederungsebene, die jedoch keinen Einfluss auf die Nummerierung von \chapter bzw. \section hat.

Zur zweiten Frage: Sieh dir mal die Pakete nomencl (http://www.ctan.org/tex-archive/help/Catalogue/entries/nomencl.html) und acronym (http://ctan.org/tex-archive/help/Catalogue/entries/acronym.html) an.

lockstep

Bilbo
08-06-2010, 15:01
So ganz hab ich den Unterschied zwischen scrreprt und scrbook jetzt noch nicht verstanden. Habe im Inet ein paar guides und Anleitungen gefunden die scrreprt empfehlen. Also werde ich das nehmen.
Bei scrbook gibt es noch den Befehl \part, was macht der?

"part" steht für Teil. Du kannst damit eine extra Seite mit Text zwischen Kapitel einschließen, z. B. wenn sich dein Dokument in mehrere sinnvolle Teile unterteilen lässt. Die Seite sieht aus wie eine Art Deckblatt. Die Nummerierung für \part erfolgt in großen römischen Ziffern.

Aber wenn du wissen willst was \part macht, wieso probierst du es nicht selbst aus? Das dauert keine Minute.


Noch was:
Ich möchte nach dem Inhalts-, Abbildungs-, und Tabellenverzeichnis noch eine Seite mit Formelzeichen haben und eine weitere Seite mit einem Abkürzungsverzeichnis erstellen, erst dann folgt das erste Kapitel.

Wie mache ich das?

Paket glossaries :) Ist mächtiger als nomencl und acronym.

Karl_Heinz
08-06-2010, 18:32
@ lockstep: Du hast natürlich vollkommen recht. Und ich dachte wohl hauptsächlich an die freie Seite. Des Weiteren habe ich getestet ob die Einstellung kleinerer Überschriften möglich ist und das funktioniert in beiden Klassen. Evtl. war das vor ein paar Jahren noch nicht drin. Oder die Bilder in meinem Kopf von zwei unterschiedlichen Arbeiten, von denen eine (papierverschwenderisch) als Buch und das andere (platzsparender) als Report gesetzt wurden, beinhalten weitere Einstellungen.

Danke für die ausführliche Aufklärung.

Grüße

Karl

lockstep
08-06-2010, 22:12
@ lockstep: Du hast natürlich vollkommen recht. Und ich dachte wohl hauptsächlich an die freie Seite. Des Weiteren habe ich getestet ob die Einstellung kleinerer Überschriften möglich ist und das funktioniert in beiden Klassen. Evtl. war das vor ein paar Jahren noch nicht drin.

Wie gesagt: Ich war mir selbst nicht sicher - und es ist durchaus möglich, dass KOMA-Script vor einigen Jahren noch unterschiedliches Verhalten je nach Klasse gezeigt hat.

lockstep

Huschpuscheldi
09-06-2010, 17:03
Paket glossaries :) Ist mächtiger als nomencl und acronym.
Wegen glossaries bitte hier (http://mrunix.de/forums/showthread.php?p=315135#post315135)schauen.