PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Akten und Quellen - welcher bibliographystyle?



Gotthard
03-06-2009, 10:27
Hallo,

schreibe an meiner Diss als Historiker und benutze jurabib als bibliographystyle. Das schaut zwar für Monographien, Artikel etc (Literatur) gut aus, nicht aber für Akten.

In Akten ist der Autor für mich oft uninteressant, außer es sind Briefe, Anmerkungen, Aktennotizen etc. Der Historiker spricht hier - wie viele andere Wissenschaftler auch - von "Quellen".

Ich arbeite mit Citavi.

Gibt es jemand, der weiß, wie man entweder Citavi oder LaTex oder beides so einstellt, dass Quellen richtig wiedergegeben werden?

MB:


\documentclass[openright]{scrbook
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{tocloft}
\usepackage[T1]{fontenc}

\begin{document}

bla\footnote{\cite[S.125]{Siebertz.1943}%Das ist jetzt Literatur
blubb\footnote\cite{Bundesarchiv, Narrenversammlung 11.11.1911}}%Das wäre ne Quelle

\bibliography{Literaturverzeichnis2}

\bibliographystyle{jurabib}

\end{document


Kurz gesagt: Wenn der Autor der Quelle unbekannt ist, dann soll er auch nicht als ein Feld erscheinen, sondern es soll dann beispielsweise heißen: "Protokoll der Narrenversammlung vom 11.11.1911"

Ich hoffe, dass das MB geht. Ich bin noch Anfänger.

Roman

Bilbo
03-06-2009, 11:16
Hallo,

biblatex könnte für dich interessant sein. Ich weis jetzt nicht direkt aus dem Kopf, ob das umzusetzen geht, aber dort hast du so ziemlich die meisten Einstellungsmöglichkeiten was das angeht. Musst du mal in die Anleitung schauen.

Gruß,
Bilbo

Gotthard
03-06-2009, 13:27
Dominik Weisenhofen hat ja sogar biblatex-bw geschrieben... ich muss mir mal ne deutsche Doku greifen...

Vielleicht kann trotzdem jemand helfen?

Robert-ba
04-06-2009, 14:42
Hallo Gotthard,
wenn du sowieso schon juristen-pakete benutzt, dann informier dich doch mal über "jurarsp".
Das ist ein Paket, mit dem Man Urteile oder eben offizielle Dokumente zitieren kann.
Damit erstell ich dann z.B. Fußnoten im Stil:

"Gesetzesentwurf vom 12.08.2004 BT-Drucks. 16/1234, S. 24"

Ich denke, das könnte dir helfen. Gib einfach mal "jurarsp" in google ein, da findest du eine Anleitung. Wenn du irgendwo nicht weiterkommst, dann frag ruhig nochmal. Ich bin zwar auch kein Experte, aber da ich seit gestern an meiner Jura-Diss arbeite habe ich mich mit den Zitiermöglichkeiten schon intensiv auseinander gesetzt :)

Gruß Robert

ElEsido
06-06-2009, 14:50
Für meine Jur-Diss hatte ich das gleiche Problem: Neben dem Literaturverzeichnis eines für Gesetze und offizielle Texte sowie eines für Entscheide.

Für die Literatur verwende ich Jurabib. Für die andern Verzeichnisse habe ich mich für das Paket Glossaries entschieden, da ich mit jurarsp aus weiss-nicht-mehr-welchen-Gründen nicht zufrieden war. Mit Glossaries erstelle ich auch das Abkürzungsverzeichnis.

Vielleicht dient Dir der folglende Code, wenn Du ihn auf Deine Bedürfnisse anpasst. In den enthaltenen Kommentaren steht, in welchen Files die Einträge abgelegt sind.

Im Header:

\usepackage[colorlinks,plainpages=false]{hyperref} % Muss VOR dem glossaries-Paket stehen
\usepackage[%
xindy,%
nonumberlist,%
acronym=true,% erstellt ein Abkürzungsverzeichnis
shortcuts,%
%toc, % Wird nicht verwendet, da komischer Stil. Wird jeweils bei \printglossary eingefügt.
section=chapter,%
numberline,%
sanitize=none,%{name=false,description=false,symbo l=false,first=false}
% damit in einem Glossareintrag eine andere Abkürzung verwendet werden kann (vgl.
% Materialien-Eintrag {vertbm}))
]{glossaries}
\renewcommand*{\glspostdescription}{} % den Punkt am Ende der Beschreibung im
% Verzeichnis weglassen
\newglossary[mat]{materialien}{mai}{mao}{Materialien} %Definition des Glossares Materialien,
% mat ist die extension des Files, das durch \makeglossaries geschrieben wird, mai ist das
% imputfile und mao das outputfile des index-Prozesses
\newglossary[rsp]{rechtsprechung}{rsi}{rso}{Rechtsprechung} %Definition des Glossares Rechtsprechung,
% rsp ist die extension des Files, das durch \makeglossaries geschrieben wird, rsi ist das
% imputfile und rso das outputfile des index-Prozesses
\makeglossaries
% Zum kompilieren mit dem glossaries-paket muss nach dem Durchlauf mit latex und bibtex
% zusätzlich ein Durchlauf mit dem Pearl-script-Befehl "makeglossaries [dokumentenname]"
% gemacht werden. Falls die Seiten durch die Verzeichnisse verschoben werden könnten,
% muss ein Durchlauf mit "latex [dokumentenname]" gefolgt von einem weiteren mit
% "makeglossaries [dokumentenname]" angehängt werden.
\loadglsentries[acronym]{materials/glo-acronyms} % lädt die Abkürzungen aus dem file glo-acronyms.tex
\loadglsentries[materialien]{materials/glo-materialien} % lädt die Materialien aus dem file glo-materialien.tex
\loadglsentries[rechtsprechung]{materials/glo-rechtsprechung} % lädt die Materialien aus dem File
% glo-rechtsprechung.tex

Im Apparat:


\frontmatter
%------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
% Abkürzungsverzeichnis
%------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
\clearpage
%\newpage
%Abkürzungsverzeichnis
\addcontentsline{toc}{chapter}{Abkürzungsverzeichn is} % AbkVerz ins TOC (Option toc wurde
% beim Paket ausgeschaltet, da komisches Layout.)
\setlength{\glsdescwidth}{0.8\linewidth} % macht eine breitere Tabellenspalte f. Beschreibung
%Print the glossary, define preamble first
%\renewcommand{\glossarypreamble}{Ohne Rechtsakte und offizielle Publikationen.}
\setlength{\glsdescwidth}{0.9\linewidth} % Passt die Spaltenbreite der Beschreibung
% (descriprtion) an (default: 0.6)
\setlength{\glspagelistwidth}{0\linewidth} % Passt die Spaltenbreite der Seitenangabe an
% (hier null, da ausgeschaltet; ist evtl. unnötig.
\printglossary[%
type=acronym, % der Typ muss angegeben werden, wenn die acronym option beim Paket
% gewählt wird, und nur ein Glossar vorhanden ist, nämlich das Akronym;
% oder, wenn wie hier verschiedene Verzeichnisse erstellt werden sollen.
title=Abkürzungsverzeichnis,%
toctitle=Abkürzungsverzeichnis,% Muss anscheinend angegeben werden, auch wenn
% oben ein \addcontentsline steht, da sonst die Beschriftung der Kopfzeile
% nicht stimmt.
style=super%
]

%------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
% Literaturverzeichnis
%------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
\clearpage
%\newpage
\bibliographystyle{jurabib} %Das Literaturverzeichnis einfügen (Titel kommt autom. ins TOC)
\renewcommand{\refname}{Literaturverzeichnis}
\bibliography{../Dissertation/bibliography/mainbibliography}


%------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
% Verzeichnis der Rechtsakte und offiziellen Texte
%------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
\clearpage
%\newpage
\addcontentsline{toc}{chapter}{Verzeichnis der Rechtsakte und offiziellen Texte}
\renewcommand{\glsnamefont}[1]{\textnormal{\mdseries #1}} % Bezeichnung der Rechtsakten
% in normaler Schrift, nicht dem default des gewählten styles (bei style=altlist wäre das italic)
\printglossary[%
type=materialien,%
title={Verzeichnis der Rechtsakte und offiziellen Texte},%
toctitle={Verzeichnis der Rechtsakte und offiziellen Texte},%
style=altlist%
]



%------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
% Entscheidverzeichnis
%------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
\clearpage
%\newpage
% Einfügen des Rechtsprechungsverz. mir dem Paket jurarsp
\addcontentsline{toc}{chapter}{Entscheidverzeichni s} %Verwendete Rechtsprechung ins TOC
\renewcommand{\glsnamefont}[1]{\textnormal{\mdseries #1}} % Bezeichnung der Fälle
% in normaler Schrift, nicht dem default des gewählten styles (bei style=altlist wäre das italic)
\printglossary[%
type=rechtsprechung,%
title={Entscheidverzeichnis},%
toctitle={Entscheidverzeichnis},%
style=altlist%
]



Zwei Abkürzungen:

\newacronym{aao}{a.a.O.}{am angegebenen Ort}
\glsunset{aao} %verwendet schon beim ersten Mal die Kurzform
\newacronym{bge}{BGE}{Amtliche Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts; abrufbar unter \url{http://www.bger.ch/index/juridiction}}
\glsunset{bge} %verwendet schon beim ersten Mal die Kurzform
Ein Gesetz:

\newglossaryentry{kg}{type=materialien,%
name={KG, Kartellgesetz},%
first={Kartellgesetz (KG)}, % Es wird hier nicht auf das Abkürzungsverzeichnis verwiesen wie bei der VertBM, da Gesetzesabkürzungen als nicht ins AbkVerz. gehörend betrachtet werden, anders z.B. die VertBM, die kein Gesetz im formellen Sinn ist.
text=KG,%
description={Bundesgesetz vom 6. Oktober 1995 über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz, KG, SR 251)}%
}
Ein Fall:

\newglossaryentry{bge130v388}{type=rechtsprechung, %
name={\protect\gls{bge}~130~V~388},%
%parent={BGE},%
%text={\protect\glssymbol{bge130v388}},%
%symbol={\protect\gls{bge}~130~V~388},%
description={Urteil i.S. F. gegen Arbeitslosenkasse SYNA und Sozialversicherungsgericht des Kantons Zürich C 266/03 vom 12. März 2004, \protect\glsname{bge130v388}},%
sort={20040312}%
}

Ein (ungetestetes) Beispiel zur Verwendung im Text:

Wie \gls{aao} beschrieben, hat das Bundesgericht festgehalten, dass das \gls{kg} auch in diesem Fall anwendbar ist\footnote{\gls{bge130v388}}.