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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme mit Ligaturen



Ulf
30-01-2009, 12:33
Hallo!

Ich habe folgendes Problem:

Ich habe einen Bericht geschrieben und musste feststellen, dass Ligaturen im Adobe Reader nicht über die Suche gefunden werden bzw. bei einer Extraktion mit Copy/Paste nicht korrekt übertragen wurden. Hier ein entsprechendes Minimalbeispiel, in dem das Problem bei der Ligatur „fl“ im Wort „flexiblen“ Auftritt:


\documentclass[12pt,a4paper,oneside]{report}

\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}

\begin{document}
Taschenbuch der flexiblen Theorie
\tableofcontents
\end{document}

Ich kann also das "fl" über die Suchfunktion im Viewer nicht finden. Beim Kopieren des Textes in eine andere Anwendung taucht dort statt des "fl" ein anderes Zeichen auf. Nun kann man die T1-Kodierung einschalten, womit das Problem behoben ist. Das Minimalbeispiel sieht dann so aus:


\documentclass[12pt,a4paper,oneside]{report}

\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}

\begin{document}
Taschenbuch der flexiblen Theorie
\tableofcontents
\end{document}

Allerdings ist nun die Überschrift „Inhaltsverzeichnis“ auf Seite 2 weniger breit und satt als bei dem Beispiel ohne T1-Kodierung. Dies sieht man sehr gut, wenn man beide pdf-Dokumente am Bildschirm vergleicht bzw. ausdruckt.

Habt Ihr eine Idee, wie ich erreichen kann, dass
a) die Ligaturen korrekt hinterlegt werden und
b) die Überschriften breit und fett bleiben wie im ersten Minimalbeispiel

Darüber hinaus bin ich natürlich auch an Hintergrundinformationen an dem Thema interessiert. Ich habe mich insbesondere gefragt, wieso es bei solchen einfachen Sachen schon Probleme gibt. Habe ich was falsch gemacht? Die T1-Kodierung ist doch gar nicht zwingend nötig, oder? Ich benutze zur Kompilierung TeXnicCenter 7.01 und MiKTeX 2.7.

Vielen Dank schon mal für alle Antworten!

Stefan_K
30-01-2009, 14:29
Hallo Ulf,

T1-Codierung ist sinnvoll, damit auch deutsche Umlaute codiert werden, das verbessert auch die Silbentrennung. Zum Hintergrund siehe etwa hier (http://www.tex.ac.uk/cgi-bin/texfaq2html?label=ECfonts) oder: LaTeX font encodings (http://www.tex.ac.uk/tex-archive/macros/latex/doc/encguide.pdf).

Dazu braucht man auch eine T1-codierte Schrift. Sehr empfehlenswert ist die Latin Modern:

\usepackage{lmodern}
oder installiere das cm-super Paket, damit Du die Standardschriften (Computer Modern) in T1-Codierung hast.

Viele Grüße,

Stefan

Ulf
30-01-2009, 14:53
Hallo Stefan,
vielen Dank für Deine Tipps!

Zunächst zum cm-super-Paket: Dieses braucht man ja nicht einbinden, sondern es muss nur installiert sein, oder? Ich habe im MiKTeX Package Manager nachgesehen und dort wird es als installiert aufgeführt. Trotzdem habe ich die oben beschriebenen Probleme. Kann es sein, dass das cm-super-Paket doch nicht richtig installiert ist oder nicht verwendet wird? Gibt es eine Möglichkeit, dies zu überprüfen?

Die Verwendung der Schriftart Latin Modern behebt das Problem. Allerdings tritt dabei auch ein neues Problem zu Tage: Einige Buchstaben sind auf einigen Seiten etwas blass (sowohl im Viewer als auch im Druck). Z.B. kommt es auf einigen Seiten meines Dokumentes vor, dass der Steg des "d" sehr dünn gerät. :(

Stefan_K
30-01-2009, 18:31
Hallo Ulf,

richtig, cm-super braucht nur installiert zu sein, es wird dann automatisch verwendet. Du könntest die Schriften mit dem Adobe Reader überprüfen (Menü Datei/Eigenschaften, Schriften) oder mit pdffonts (http://texblog.net/latex-archive/linux/used-fonts-pdf-files/). Typ 1 Schriften sind gut, Typ 3 Schriften hingegen nicht, vergleiche einmal.

Das Problem blasser Schrift kenne ich im Zusammenhang mit Grafiken, wobei mancher pdf-Reader nicht damit klarkommt. Da könnte man einen anderen Reader testen oder das Druckbild heranziehen. Oder man wählt ein anderes Grafikformat. Treten Grafiken in diesem Zusammenhang auf?

Stefan

voss
30-01-2009, 18:50
Hallo Stefan,
vielen Dank für Deine Tipps!

Zunächst zum cm-super-Paket: Dieses braucht man ja nicht einbinden, sondern es muss nur installiert sein, oder? Ich habe im MiKTeX Package Manager nachgesehen und dort wird es als installiert aufgeführt. Trotzdem habe ich die oben beschriebenen Probleme. Kann es sein, dass das cm-super-Paket doch nicht richtig installiert ist oder nicht verwendet wird? Gibt es eine Möglichkeit, dies zu überprüfen?

Die Verwendung der Schriftart Latin Modern behebt das Problem. Allerdings tritt dabei auch ein neues Problem zu Tage: Einige Buchstaben sind auf einigen Seiten etwas blass (sowohl im Viewer als auch im Druck). Z.B. kommt es auf einigen Seiten meines Dokumentes vor, dass der Steg des "d" sehr dünn gerät. :(


\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{cmap}

Herbert

voss
30-01-2009, 18:51
richtig, cm-super braucht nur installiert zu sein, es wird dann automatisch verwendet. Du könntest die Schriften mit dem Adobe Reader überprüfen (Menü Datei/Eigenschaften, Schriften) oder mit pdffonts (http://texblog.net/latex-archive/linux/used-fonts-pdf-files/). Typ 1 Schriften sind gut, Typ 3 Schriften hingegen nicht, vergleiche einmal.


Type 3 _in der Regel_ nicht, denn die Aussage Type 3= Bitmap ist falsch! Type 3
heißt lediglich, dass es nicht der Syntax von Type 1 folgt.

Herbert

Ulf
02-02-2009, 18:01
Hallo Stefan und Herbert,

ich habe festgestellt, dass cm-Super auch benutzt wird, denn wenn ich es deinstalliere, habe ich Pixel-Schriften. Also habe ich es wieder installiert und danach erhalte ich im pdf-Dokument nur Type1-Schriften (egal ob mit T1-Encoding oder nicht).

Ich habe in meinem Dokument natürlich auch Grafiken, aber das Problem, dass bei lmodern einige Buchstaben an einigen Stellen etwas blass sind, besteht auch ohne Grafiken. Man muss dazu sagen, dass die Buchstaben nicht durchgehend blass sind, sondern nur vereinzelt an einigen Stellen. Das ganze sieht also nach einem Darstellungsproblem aus. Allerdings sind auch im Druck blasse Buchstaben zu finden, dies sind dann jedoch andere Zeichen als auf dem Bildschirm. Da ich dies nicht akzeptabel finde (es sieht so aus, als sei der Toner nicht ganz voll) werde ich mein Dokument leider wohl oder übel in der Standardschriftart (welche ist das eigentlich) lassen und die T1-Kodierung nicht benutzen können :( Oder habt Ihr noch weitere Tipps?

Ich habe auch die Schriftart cmap ausprobiert, hier wird das eingangs beschriebene Problem aber gar nicht behoben. Sprich die Kapitelüberschriften bleiben weniger breit und satt.

Ich danke Euch für die Bemühungen!