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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abstände vor und nach Doppelpunkten



Eric_II
27-06-2008, 18:23
Hallo zusammen!

Ich schreibe gerade an meiner Magisterarbeit und habe dabei zwei Probleme mit Latex (in meinem Fall MikTeX 2.6).

Zum einen werden die Abstände vor und nach Doppelpunkten im Fließtext immer sehr weit gesetzt. Das sieht dann meistens so aus, als hätte ich ein Leerzeichen vor dem Doppelpunkt eingefügt und da mein Prüfer ein ganz pingeliger ist, wird er mir das jedes einzelne Mal anstreichen. Ich habe den Eindruck, dass das Programm diese Abstände variabel setzt, um den Blocksatz auszugleichen, das kann so doch aber nicht richtig sein. Vielleicht fehlt ja ein wichtiges Paket, daher hier meine Präambel:


\documentclass [a4paper, 12pt, BCOR5mm]{scrreprt}
\usepackage [T1]{fontenc}
\usepackage [latin1]{inputenc}

\usepackage{mathptmx}
\usepackage[scaled=.90]{helvet}
\usepackage{courier}

\usepackage [french, english, ngerman]{babel}
\usepackage{setspace}
\usepackage{longtable}
\usepackage{ltxtable}
\usepackage{tabulary}
\usepackage{booktabs}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{url}
\usepackage{ragged2e}
\usepackage{array}

\onehalfspacing

\newcommand{\fremd}[1]{\textit{#1}}
\newcommand{\chemin}[1]{\selectlanguage{french}\textit{#1}}
\newcommand{\name}[1]{\textsc{#1}}
\newcommand{\ebenea}[1]{\chapter{#1}}
\newcommand{\ebeneb}[1]{\section{#1}}
\newcommand{\ebenec}[1]{\subsection{#1}}
\newcommand{\anf}[1]{\frqq #1\flqq} %Anführungszeichen
\newcommand{\an}[1]{\frq #1\flq} %einfache Anführungszeichen


Zum anderen produziert das Dokument sage und schreibe 274 over-/underfull boxes. Ich habe allerdings auch im Anhang eine longtable über ca. 40 Seiten, in der ich eine Transkription einer mittelalterlichen Handschrift und deren Übersetzung gegenüberstelle. Da fehlt noch das Feintuning mit den Trennstellen, aber vielleicht habt ihr ja eine Idee, wie man das verbessern könnte (oder muss ich mir um die Boxen nicht so viele Sorgen machen? Der Text sieht eigentlich auch ganz passabel aus...).

Würde mich sehr über eure Hilfe freuen.
Danke!

Eric

localghost
27-06-2008, 19:24
Hallo zusammen!

Ich schreibe gerade an meiner Magisterarbeit und habe dabei zwei Probleme mit Latex (in meinem Fall MikTeX 2.6).

Zum einen werden die Abstände vor und nach Doppelpunkten im Fließtext immer sehr weit gesetzt. Das sieht dann meistens so aus, als hätte ich ein Leerzeichen vor dem Doppelpunkt eingefügt und da mein Prüfer ein ganz pingeliger ist, wird er mir das jedes einzelne Mal anstreichen. Ich habe den Eindruck, dass das Programm diese Abstände variabel setzt, um den Blocksatz auszugleichen, das kann so doch aber nicht richtig sein. [...]
Aus deinem Code geht leider nicht die Ursache hervor, weil der Efekt damit nicht auftaucht. Erstelle ein Minimalbeispiel (http://www.minimalbeispiel.de), das den unerwünschten Effekt reproduziert. Benutze dazu die Code-.Umgebung (Symbol "#" im Eingabefenster), nicht die PHP-Umgebung.

[...] Zum anderen produziert das Dokument sage und schreibe 274 over-/underfull boxes. Ich habe allerdings auch im Anhang eine longtable über ca. 40 Seiten, in der ich eine Transkription einer mittelalterlichen Handschrift und deren Übersetzung gegenüberstelle. Da fehlt noch das Feintuning mit den Trennstellen, aber vielleicht habt ihr ja eine Idee, wie man das verbessern könnte (oder muss ich mir um die Boxen nicht so viele Sorgen machen? Der Text sieht eigentlich auch ganz passabel aus...). [...]
Dabei könnte dir parallel (http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/parallel.html) helfen. Die Anleitung zeigt dir genau den Umgang mit dem Paket.


MfG
Thorsten¹

Eric_II
27-06-2008, 19:36
Hallo Thorsten,

danke schonmal für den Tipp mit parallel. Das sieht vielversprechend aus. Zu dem Minimalbeispiel:



\documentclass [draft, a4paper, 12pt, BCOR5mm]{scrreprt} %A4, Schriftgröße 12, 5mm Binderand bei Satzspiegel berücksichtigen
\usepackage [T1]{fontenc}
\usepackage [latin1]{inputenc}

\usepackage{mathptmx}
\usepackage[scaled=.90]{helvet}
\usepackage{courier}

\usepackage [french, english, ngerman]{babel}
\usepackage{setspace}
\usepackage{longtable}
\usepackage{ltxtable}
\usepackage{tabulary}
\usepackage{booktabs}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{url}
\usepackage{ragged2e}
\usepackage{array}

\onehalfspacing

\newcommand{\fremd}[1]{\textit{#1}}
\newcommand{\chemin}[1]{\selectlanguage{french}\textit{#1}}
\newcommand{\name}[1]{\textsc{#1}}
\newcommand{\ebenea}[1]{\chapter{#1}}
\newcommand{\ebeneb}[1]{\section{#1}}
\newcommand{\ebenec}[1]{\subsection{#1}}
\newcommand{\anf}[1]{\frqq #1\flqq} %Anführungszeichen
\newcommand{\an}[1]{\frq #1\flq} %einfache Anführungszeichen



\begin{document}

Wie bereits erwähnt war Germain ab 1429 in der Funktion eines \chemin{Maître des requêtes} bei einer Gage von zwei Francs pro Tag Mitglied in zwei burgundischen Gremien: Im \chemin{grand conseil}, dessen Haupt\-auf\-ga\-be die Verwaltung der burgundischen Territorien in Abwesenheit des Herzogs war, und im \chemin{conseil étroit}, der sich aus Mitgliedern der drei Stände zusammensetzte und dem Herzog bei seinen Reisen folgte. Der \chemin{grand conseil} tagte im \chemin{Hôtel} der Burgunder in Dijon und wurde vom Herzog oder seinem Kanzler geführt. Die Anzahl der Ratsmitglieder war nicht festgelegt und es oblag dem Herzog, jeden, den er für bestimmte Aufgaben für besonders befähigt hielt, zu berufen. Als persönlicher Rat Philipps und in direkter Konfrontation mit der Verwaltung des \anf{\chemin{État bourguignon}}\footnote{Vgl. \name{Schnerb} [État].} erwarb der junge Germain damit bereits zu Anfang seiner Karriere eine beachtliche Erfahrung auf politischem und administrativem Parkett.\footnote{Vgl. \name{Lacaze} [Représentant] 28.}

\end{document}


Hoffe, das ist es, was du mit einem Minimalbesipiel gemeint hast.
Beste Grüße
Eric

localghost
27-06-2008, 20:10
[...] Hoffe, das ist es, was du mit einem Minimalbesipiel gemeint hast. [...]
Nicht ganz. Aber der Fehler lässt sich damit reproduzieren. Eine Erklärung habe ich momentan noch nicht.

Eric_II
27-06-2008, 20:14
Minimalistischer? :)

localghost
27-06-2008, 20:23
Schuld war ein kleines Detail in der Deklaration eines neuen Befehls. Ändere die Definition von \chemin folgendermaßen ab.

\newcommand{\chemin}[1]{\foreignlanguage{french}{\textit{#1}}}
Die Erklärung ist auch ganz einfach. Mit der alten Definition hast Du zwar auf Französisch umgestellt, aber nicht wieder auf Deutsch zurückgestellt. Damit hast Du french spacing aktiviert, was zur Leerstelle vor dem Doppelpunkt geführt hat. Die neue Definition ist extra für kurze Texte gedacht. Mehr dazu erfährst Du in der Anleitung zu babel (http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/babel.html).

Eric_II
30-06-2008, 16:06
Super, hat funktioniert! Es lag also am frenchspacing...

Bloß parallel und das ähnliche Paket parcolumns kann ich in meiner Arbeit doch nicht benutzen, weil parcolumns keine Fußnoten zulässt und parallel die Fußnoten nur jeweils am Ende setzt. Da komme ich mit einer longtable Umgebung besser zurecht, weil ich die Varianten in meiner Übersetzung kommentieren muss.


Vielen Dank für deine Hilfe!
Eric