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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Latex Einstellungen auf verschiedenen Systemen



tt-web
28-03-2008, 07:06
Hallo,
unter Windows benutze ich MikTex. Aus verschiedenen Gründen werde ich den Windowsrechner aber nicht mehr benutzen können. Daher will ich komplett auf Linux umsteigen. Leider stimmen die "Seitenränder" nicht überein. Um zu Verdeutlichen was ich meine:


Abstand oben bis Textanfang:
Win: 5,8
Linux: 6,5

Linker Rand:
Win: 4,3
Linux: 4,0

Rechter Rand:
Win: 4,1
Linux: 3,9

Unterer Rand:
Win: 6
Linux: 7,5

Scheinbar werden unterschiedliche Systeme zur Ermittlung der Seiteneinstellungen benutzt bzw. sind die Einstellungen einfach unterschiedlich. Die Datei, die ich benutzt habe ist immer die Gleiche *.tex gewesen, daran liegt es also nicht. Wo stelle ich das richtig in Latex ein? Der "Fehler" ist in der dvi und pflanzt sich dann fort in ps und pdf. Ich hätte gerne die "Windows" Einstellungen, da ich hier schon meine über 40 Seiten fertig habe und nun das ganze Layout unter Linux verhunzt ist.

Gruß Thomas

localghost
28-03-2008, 08:27
Wenn Du mal ein Minimalbeispiel (http://www.minimalbeispiel.de) erstellen würdest, wäre dir viel schneller geholfen. Die unterschiedlichen Ergebnisse kannst Du dann hier als Anhang präsentieren. Dann hätte man etwas nachvollziehbares. So aber kann man nur raten.


MfG
Thorsten¹

SuperBonk
28-03-2008, 09:24
Meiner Erfahrung nach liegt es am gs-interpreter. Als ich von Win auf Linux umgestiegen bin, war unter Linux gs-esp als Standard eingestellt. Ich hab den Standard auf gs-afpl umgestellt und die Dokumente stimmten dann zwischen Win und Lin optisch überein.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

tt-web
28-03-2008, 20:21
Meiner Erfahrung nach liegt es am gs-interpreter. Als ich von Win auf Linux umgestiegen bin, war unter Linux gs-esp als Standard eingestellt. Ich hab den Standard auf gs-afpl umgestellt und die Dokumente stimmten dann zwischen Win und Lin optisch überein.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Danke, das klingt hilfreich... wie stellt man das um, bzw. wo?

Ich wüsste nicht wie ich ein noch minimaleres Beispiel posten sollte. Ich meine, Latex läuft normal durch und tut seine Sache. Nur eben, dass auf zwei Systemen zwei Ergebnisse produziert werden. :confused: Das ist eine allgemeine Frage, nix spezielles denke ich.

Liebe Grüße Thomas

tt-web
28-03-2008, 20:37
Habe gerade mal den Paketmanager angeworfen: Es existiert nur ein Paklet gs-esp, welches ich aber nicht installiert habe. Dieses wird als Übergangspaket für das Paket ghostscript angeboten. Ich benutze Texlive 2007 unter Linux....

Schönen Abend noch ;-)

Stefan_K
28-03-2008, 22:59
Hallo Thomas,

da der Fehler bereits in der dvi-Datei auftritt, würde ich die Ursache nicht im Postscript Interpreter suchen.
Würdest Du ein Minimalbeispiel posten, könnten wir z.B. die verwendeten Pakete und Optionen überprüfen, ob darin z.B. etwas veraltet ist und so vielleicht durch unterschiedlichen Stand der verwendeten Distributionen für Windows bzw. Linux anders übersetzt wird. Was genau ein Minimalbeispiel ausmacht, erfährst Du, wenn Du Thorstens Link folgst.
Mancher, der Dir helfen würde, verzichtet vielleicht auf Herumraten ohne Quellcode. Ich mutmasse auch nicht, wie Du im Quelltext die Seitenaufteilung vornimmst, würde ein Minimalbeispiel jedoch genauer ansehen.

Viele Grüße,

Stefan

tt-web
29-03-2008, 18:40
Hallo,
hmmm, das macht natürlich Sinn. Sollte auch nicht bös gemeint sein, weil ich dachte, dass ein MB tatsächlich nicht weiterhelfen könnte, aber die Erklärung macht wirklich viel Sinn. Also nichts für ungut...

Also das Dokument sieht so aus:



\documentclass[paper=a4,fontsize=10pt,footinclude=false, footsepline,headinclude=false,headsepline,twocolum n=false,titlepage]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{color}
\usepackage{textcomp}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{flafter}
\usepackage{float}
\usepackage{threeparttable}
\usepackage{subfig}
\usepackage{bibgerm}
\usepackage{rotating}
\usepackage{amsmath}
\usepackage{amsfonts}
\usepackage{amstext}
\usepackage{amsxtra}
\usepackage{mathpazo}

\author{Thomas Schäfer}

\begin{document}

\include{titelseite}
\tableofcontents
\include{abbildungsverzeichnis}
\include{tabellenverzeichnis}
\include{einleitung}
\include{kapitel01}
\include{kapitel02}
\include{kapitel03}
\include{anhang}
\bibliography{biblio}
\bibliographystyle{geralpha}


\end{document}


Ich hoffe wirklich, dass das weiterhilft, weil ich nicht wirklich verstehe wodurch die Unterschiede entstehen. Ich muss auch sagen, dass mich dieses Verhalten von Latex sehr wundert.

cookie170
31-03-2008, 06:57
Hallo,

Du hast doch noch Deinen Windowsrechner, oder? Mach doch mal ein wirklich kleines Beispiel und stelle \documentclass ein \listfiles voran. Dann gibt LaTeX alle benutzten Dateien aus. Daran könntest Du sehen, wo sich Deine Windows-Installation von der texlive-Installation unterscheidet.

Übrigens würde ich "ngerman" gleich als globale Option laden, nicht erst beim Paket babel. Nach dem Laden der letzten Schrift (bei Dir: mathpazo) sorgt erst ein

\typearea[current]{last}

dafür, dass Komascript tatsächlich die Ränder der gewählten Schrift anpasst. Die Optionen titlepage und twocolumn=false entsprechen den Voreinstellungen von scrreprt. head- und footinclude ändern den Satzspiegel. Ist das wirklich so beabsichtigt?

Gruß,
Alexander

tt-web
31-03-2008, 07:56
Hallo,

Du hast doch noch Deinen Windowsrechner, oder? Mach doch mal ein wirklich kleines Beispiel und stelle \documentclass ein \listfiles voran. Dann gibt LaTeX alle benutzten Dateien aus. Daran könntest Du sehen, wo sich Deine Windows-Installation von der texlive-Installation unterscheidet.

Heute letzter Tag ;-) ich werde das mal machen mit dem \listfiles.


Übrigens würde ich "ngerman" gleich als globale Option laden, nicht erst beim Paket babel. Nach dem Laden der letzten Schrift (bei Dir: mathpazo) sorgt erst ein

\typearea[current]{last}

dafür, dass Komascript tatsächlich die Ränder der gewählten Schrift anpasst. Die Optionen titlepage und twocolumn=false entsprechen den Voreinstellungen von scrreprt. head- und footinclude ändern den Satzspiegel. Ist das wirklich so beabsichtigt?

Gruß,
Alexander
Wie muss ich denn \typearea ausführen, bzw. was setze ich bei current und last ein?
Die Optionen für head usw. habe ich vor Ewigkeiten mal so eingerichtet und "nie" Probleme damit gehabt. Der Gedanke war, dass ich ja gar keine Kopf und Fußzeile brauche, was so ja eigentlich auch nicht stimmt, weil ich mitlerweile auch mit Fußnoten arbeite. Titlepage und twocolumn=false könnte ich ja demnach einfach weglassen, oder?

Danke für die Tipps, melde mich sobald ich die listoffilesausgaben durch habe nochmal.

Gruß Thomas

cookie170
31-03-2008, 12:31
Hallo,

der Befehl
\typearea[current]{last}
kann so bleiben. typearea nimmt sich dann die Angaben der Dokumentenklasse, in Deinem Fall ist das eine Bindekorrektur von 0mm und die Aufteilung, die in der Anleitung (scrguide.pdf -- herausragend!) als "DIVclassic" beschrieben wird.

Ja, Du kannst die genannten Optionen weglassen. Probier doch auch mal die head- und foot-Optionen wegzulassen.

Gruß,
Alexander

tt-web
14-04-2008, 19:49
Leider hat das alles nicht funktioniert. Da ich Latex auf einem Debiansystem benutze und ...ich sage es mal etwas provokant... Debian sowas von pingelig ist, glaube ich, dass die Einstellungen unter Linux "richtig" sind und Windows-Miktex da eher was "falsch" gemacht hat.
Ich habe nach wie vor, das Problem, dass die "Seitenränder" sehr ungünstig gesetzt sind. Andererseits sieht der Schriftsatz hier definitiv professioneller aus, wenn halt auch sehr viel von der Seite einfach weiß bleibt. Was mache ich jetzt am schlauesten? Die Seitenränder per Hand einstellen, also die "Bäh" Lösung wählen, oder so lassen und nur bei meinen übergroßen Tabellen Hand anlegen?

cookie170
14-04-2008, 20:48
Hallo,

ja gibt es denn Unterschiede zwischen \listfiles unter Windows und der Ausgabe unter Linux?

Gruß,
Alexander

voss
14-04-2008, 20:52
Leider hat das alles nicht funktioniert. Da ich Latex auf einem Debiansystem benutze und ...ich sage es mal etwas provokant... Debian sowas von pingelig ist, glaube ich, dass die Einstellungen unter Linux "richtig" sind und Windows-Miktex da eher was "falsch" gemacht hat.
Ich habe nach wie vor, das Problem, dass die "Seitenränder" sehr ungünstig gesetzt sind. Andererseits sieht der Schriftsatz hier definitiv professioneller aus, wenn halt auch sehr viel von der Seite einfach weiß bleibt. Was mache ich jetzt am schlauesten? Die Seitenränder per Hand einstellen, also die "Bäh" Lösung wählen, oder so lassen und nur bei meinen übergroßen Tabellen Hand anlegen?

was passiert bei
dvips -t a4 ...

und
dvips -Ppdf ...

und danach jeweils ps2pdf nehmen. Welche Seitengröße zeigt dann die pdf an?

Und hast du grundsätzlich in der Dokumentenklasse oder bei geometry die Option "dvips"
angegeben?

Herbert

tt-web
15-04-2008, 06:46
was passiert bei
dvips -t a4 ...

und
dvips -Ppdf ...

und danach jeweils ps2pdf nehmen. Welche Seitengröße zeigt dann die pdf an?

Und hast du grundsätzlich in der Dokumentenklasse oder bei geometry die Option "dvips"
angegeben?

Herbert

Ich benutze:

\documentclass[paper=a4,fontsize=10pt,footsepline,headsepline,two column=false,titlepage]{scrreprt}
Das geometry-Paket benutze ich gar nicht, will es auch vermeiden.
Das Problem tritt schon in der DVI-Datei auf und pflanzt sich dann fort...
Din A4 wird wohl auch benutzt, nur die Art und Weise, wie die Textblockgröße bestimmt wird, scheint unter Linux anders zu laufen, als unter Windows...
Gruß Thomas

voss
15-04-2008, 08:40
Ich benutze:

\documentclass[paper=a4,fontsize=10pt,footsepline,headsepline,two column=false,titlepage]{scrreprt}
Das geometry-Paket benutze ich gar nicht, will es auch vermeiden.
Das Problem tritt schon in der DVI-Datei auf und pflanzt sich dann fort...
Din A4 wird wohl auch benutzt, nur die Art und Weise, wie die Textblockgröße bestimmt wird, scheint unter Linux anders zu laufen, als unter Windows...


du beantwortest meine Fragen nicht ... die nach geometry war nur eine ...
Wenn die config.ps nicht auf beiden Systemen DINA4 als Standardformat vorsieht,
dann bekommst eben unterschiedliche Seitengrößen ...

Herbert

tt-web
15-04-2008, 08:55
Ich habe mal die config.ps gesucht aber nicht gefunden. ein

whereis config.ps lieferte mir:

config: /usr/share/config.kcfg /usr/share/man/man5/config.5ssl.gz
diese Datei ist jedoch leer. Wo finde ich die entsprechende configdatei...?

Meinst du es könnte dieses amerikanische letter irgendwasformat voreingestellt sein?

Gruß Thomas

voss
15-04-2008, 09:07
Ich habe mal die config.ps gesucht aber nicht gefunden. ein

whereis config.ps lieferte mir:

config: /usr/share/config.kcfg /usr/share/man/man5/config.5ssl.gz
diese Datei ist jedoch leer. Wo finde ich die entsprechende configdatei...?

Meinst du es könnte dieses amerikanische letter irgendwasformat voreingestellt sein?


Genauso denke ich mir das ... deswegen ja auch der Test mit dvips -ta4 und
ps2pdf

Auf meinem System:
$ kpsewhich -format="dvips config" config.ps
/usr/local/texlive/2007/texmf-var/dvips/config/config.ps

Herbert

tt-web
15-04-2008, 09:17
Auf meinem System:
$ kpsewhich -format="dvips config" config.ps
/usr/local/texlive/2007/texmf-var/dvips/config/config.ps
Herbert
Bei mir wird das ausgespuckt:

thomas@thomas-desktop:~$ kpsewhich -format="dvips config" config.ps
/etc/texmf/dvips/config/config.ps

Diese Datei wird offensichtlich weiterverarbeitet.... ich finde in ihr jede Menge, ich bräuchte ein Miktex Gegenstück um zu überprüfen, ob sie identisch sind... muss ich wine anwerfen *brrr*? Es wundert mich etwas, weil ich "dachte" ich hätte auch "texlive" installiert. Die Texlivegeschichten liegen bei mir in "/usr/share/texlive...".
Gruß Thomas

voss
15-04-2008, 09:27
Bei mir wird das ausgespuckt:

thomas@thomas-desktop:~$ kpsewhich -format="dvips config" config.ps
/etc/texmf/dvips/config/config.ps

Diese Datei wird offensichtlich weiterverarbeitet.... ich finde in ihr jede Menge, ich bräuchte ein Miktex Gegenstück um zu überprüfen, ob sie identisch sind... muss ich wine anwerfen *brrr*? Es wundert mich etwas, weil ich "dachte" ich hätte auch "texlive" installiert. Die Texlivegeschichten liegen bei mir in "/usr/share/texlive...".


von Windows habe ich nicht sonderlich viel Ahnung, aber kpsewhich
gibt es auch dort als Kommando. Die Konfigurationsdateien gehören nicht zum
eigentlichen TeX, sondern zur Distribution und deswegen speichert jeder seine
Dateien, da, wo er es lustig findet. Debian wieder völlig anders als SuSE und ...
Nur bei reiner TeXLive-Installation von der DVD (!) hat man (fast) alles unter
/usr/local/texlive/...

Herbert

voss
15-04-2008, 09:30
Meinst du es könnte dieses amerikanische letter irgendwasformat voreingestellt sein?


kannst du mal von Linux/Windows jeweils eine PS-Datei mit dvips -ta4 datei.dvi
erzeugen? Sind die dann unterschiedlich?

Herbert

tt-web
15-04-2008, 13:52
So ein Mist! Ich habe jetzt bei einem Freund miktex, ghostscript und den ganzen Kram installiert und via USB-Stick die Dateien überspielt. Nach einem Latexdurchlauf und einem dvipdfm erhalte ich nun auch unter Windows die "neuen" Seitenbreiten, die ich nicht haben möchte. Aber das Output von Texmaker ist interessant. Da wird eine Datei mgs.exe mit den Optionen "-q -sPAPERSIZE=a0 (!!!!!!!!) -sDEVICE=pdfwrite" usw. aufgerufen. Aber wie gesagt, die DVI stimmt ja auch schon nicht.


In der log Datei findet sich nichts Hilfreiches, außer, dass das KOMA-Script ein Paket "typearea" mit diesen Optionen aufruft:


DIV =8
BCOR = 0.0pt
\paperwidth = 579.50793pt
\textwidth = 373.44246pt
DIV-departure=-4/100
\evensidemargin=39.76274pt
\oddsidemargin=39.76274pt
\paperheight= 845.0469pt
\textheight=454.0pt
\topmargin=33.36087pt
\headheight=15.0pt
\headsep=18.0pt
\topskip=10.0pt
\footskip=42.0pt
\baselineskip=12.0pt
on input line 906

Hier steht ja, dass die der textblock 450pt im Vergleich zu 850pt gesamtseitengröße ist. Also ich finde das ist sehr wenig.

Tja, jetzt hab ich auch unter Windows diesen Unfug. Ich werde mal alles löschen, was kein tex im Namen hat und dann mal schauen, ob ich dann wieder das "alte" Format bekomme.