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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kein Eintrag ins Literaturverzeichnis trotz Zitieren



felix000
14-06-2007, 13:31
Liebe Community,

ist es eurer Kenntnis nach möglich, im Hauptdokument mit BibTex-Einträgen zu arbeiten, OHNE dass diese ins Literaturverzeichnis aufgenommen werden? Im Grunde also das Gegenteil der \nocite Absicht.

Hintergrund dessen ist jener: Ich möchte in meiner Diss aus Interviewprotokollen zitieren, die aber in einem eigenen Berichtsband erscheinen werden und demnach nicht Bestandteil des allgemeinen Literaturverzeichnisses sein sollen. Ich arbeite mit jurabib und würde gerne diverse Zitate aus dem Berichtsband zitieren (etwa nach dem Muster "\citealt[][Zeile 1045-1056]{Interviewtranskript024}"), das Interviewtranskript 24 soll aber nicht im Literaturverzeichnis aufscheinen, weil es eben bereits seperat verortet ist.

Habt ihr eine dbzgl. Idee?

Danke & viele Grüße,
Felix

Gnihilo
14-06-2007, 13:51
Hmm...

Eigentlich ist es nicht sinnvoll, auf Literatur zu verweisen, die nicht im Verzeichnis auftaucht.

Warum nimmst Du nicht das Buch mit den Protokollen ins Lit.verz. auf und zitierst dann mit

\cite[Interview 024, Zeilen X-Y]{Berichtsband}

Oder hab ich da was falsch verstanden?:confused:

Gruß Jonas.

Salnic
14-06-2007, 19:35
Kann Jonas nur zustimmen, entweder Du zitierst und dann kommt es ins Literaturverzeichnis, von mir auch in ein seperates Verzeichnis (Stichpunkt Multibib) oder Du lässt es. Stell Dir mal vor, jemand liest Deine Arbeit, ok, vielleicht unrealistisch :-) und jetzt kommt dieser jemand noch auf die Idee, die Originalquelle Deiner Zitierung zu suchen. Er wird sich dumm und dämlich suchen. Muss ja nicht sein.

Aber wenn Du es unbedingt haben willst, warum auch immer, geht natürlich auch:

Präamble
\newcommand{\wrongcite}[1]{\textbf{#1}}


im Text
siehe Quelle, die Du nicht finden wirst \wrongcite{Zitierschlüssel}

Du übergibst mit \wrongcite den Text, der dort stehen soll. Wie er genau formatiert werden soll, musst Du in \newcommand anpassen (roter Text)

Salnic

felix000
15-06-2007, 11:03
Vielen Dank für die Antworten, der Vorschlag funktioniert! Ein Absatz noch zur dahinterliegenden Überlegung: Es handelt sich bei den Interviewtranskripten um von mir selbst erhobene Daten, also keine Literatur und Veröffentlichung im eigentlichen Sinn (einzig auf explizites Verlangen soll hier darauf Einsicht gewährt werden, da den Interviewpartnern zugesichert wurde, die Protikolle nicht abzudrucken - Einsicht auf Verlangen muss man aus wissenschaftlichen Gesichtspunkten jedoch ermöglichen, es wird vermutlich nie dazu kommen, dass jemand diesen Wunsch formuliert, wie auch immer). Das bedeutet, dass dies als Datenmaterial nicht Teil eines Literaturbestandes ist, den es nachzuschlagen gilt (man würde hierzu ausser der Bezeichung Interviewprotokoll099 nichts finden können), mehr müsste man es sich als Anhang vorstellen, der aber nicht angehängt sein darf. Trotz dem möchte ich die Vorzüge der \cite-Umgebung nutzen. Ein Eintrag ins LitVerz darf hierbei aber nicht erfolgen. Dies soweit meine Überlegung für Interessierte :-)

Viele Grüße,
Felix

HerrDerSchatten
17-06-2007, 15:57
Ich würde es ja normal zitieren, nur auf einem Absatz in Lit_verz auf die Problematik hinweisen, sonst sind die Umstände praktisch nicht nachzuvollziehen

Salnic
17-06-2007, 16:25
es ist auch üblich, unveröffentlicht (oder unpublished) im Literaturverzeichnis zu schreiben.

Salnic

onkel
17-06-2007, 23:26
es ist auch üblich, unveröffentlicht (oder unpublished) im Literaturverzeichnis zu schreiben.

Salnic

Echt? Ich kenn das so, dass dann "unpublished data" im Text steht, aber nicht im Verzeichnis. Hat das einen Vorteil? Und was, wenn man zwei verschiedene nicht veröffentlichte Datensätze zitiert?

Salnic
18-06-2007, 06:38
Man schreibst natürlich dann nicht _nur_ unveröffentlicht, sondern macht einen _ganz normalen_ Eintrag im Literaturverzeichnis und schreibt zusätzlich noch unveröffentlicht dahinter. Hier z.B (wobei ich gar nicht weiß, wie man ein Interview am besten zitiert):

Anne Bergmann, Interview am 1. Mai, Interviewtranskript024, Zeile 1045-1056, unveröffentlicht.

Als Fußnote/Endnote oder letzte Zeile im Literaturverzeichnis würde ich dann trotzdem einen Hinweis schreiben.

Salnic

countbela666
18-06-2007, 07:44
Dafür gibt's den Eintragstyp @UNPUBLISHED, s. BibTeX-Doku (ftp://tug.ctan.org/pub/tex-archive/biblio/bibtex/contrib/doc/btxdoc.pdf) S. 9

Grüße
Marcel

onkel
18-06-2007, 10:32
Man schreibst natürlich dann nicht _nur_ unveröffentlicht, sondern macht einen _ganz normalen_ Eintrag im Literaturverzeichnis und schreibt zusätzlich noch unveröffentlicht dahinter. Hier z.B (wobei ich gar nicht weiß, wie man ein Interview am besten zitiert):

Anne Bergmann, Interview am 1. Mai, Interviewtranskript024, Zeile 1045-1056, unveröffentlicht.


Ah OK, bei etwas, das irgendwo archiviert ist, kann ich mir das vorstellen.
Ich kenn das nur so, dass man mal rausgefunden hat, dass A grün ist, sich das aber nicht zu veröffentlichen lohnt.
Habe noch nie gesehen, dass dann einer im Literaturverzeichnis sowas stehen hat wie
Meier, Heinz (2006) Laborbuch 3, pp. 34-36, unpublished.

Sondern ich würde dann einfach schreiben "A ist grün (unpublished data), deshalb bla bla."

felix000
19-06-2007, 18:29
Hallo, interessante Diskussion. Mittlerweile habe ich das Thema mit meinem Lehrstuhl abgeklärt. Selbst angefertigte Interviewtranskripte kommen nicht ins Literaturverzeichnis. Es wäre unlogisch, hier auf mich selbst zu verweisen

Felix (2007): Interview XYZ, unveröffentlicht.

So bleibt's dabei. Zitieren im Haupttext (um die praktikable Funktionalität der \cite Umgebung zu nutzen, aber kein Eintrag im Literaturverzeichnis, da es im Grunde ja Anhang wäre und (wäre eine Offenlegung vorgesehen) innerhalb der Appendix positioniert wäre.

Naja, wie auch immer, hier mag es geteilte Meinungen geben. Danke jedoch allen für die rege Diskussion.

Felix