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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : jurabib-Insider



etilli33
10-11-2005, 17:09
Hallo allerseits,

da treibt mich doch seit längerem schon eine Kleinigkeit in den Wahnsinn, heute hab ich endlich mal versucht, der Sache auf die Spur zu kommen aber gar nicht so einfach:
Wenn ich mit jurabib arbeite und crossref-Einträge benutze, wird der Sammelband automatisch an den Eintrag im Lit-Verz. rangehängt, wenn nur ein Titel zitiert wird, werden mehrere Zitiert, wird der sammelband extra ausgegeben und die einzelnen Artikel dann mit Verweis auf den [I]Kurztitel[I] des Sammelbandes. So soll das auch sein.
ABER: mit Redefinition des Seperators von Eintrag und Sammelband in ein "in:" wird dieses mit Doppelpunkt nur dann ausgegeben, wenn nicht der Kurztitel usw. benutzt wird. Ich finde aber diesen verdammten Befehl nicht, mit dem auch das "In:" umdefiniert wird.
Mein mini beschreibts wohl am Besten (Bei dem Eintrag Krones1998 kommt richtig "in:", bei Reimer1999 dann aber "In" ohne den Doppelpunkt).

Ich hoffe, jemand von euch hat da eine zündende Idee, Suche in der jurabib-Style ergab, dass "in:" vom Makro \inname definiert wird, von einer Definition dieses "In" habe ich aber keine Spur gefunden...also ich meine, was dieses "In" ohne den Doppelpunkt hervorruft. Und ich habe dann auch nicht mehr gefunden, wie \inname selber definiert ist, vielleicht ist das in einer anderen sty-Datei abgelegt (?).

Till

Ps. Ich vergaß: wenn ihr ucs nicht habt oder sowieso andere Kodierung nehmt, dann kommentiert aus: \usepackage{usc},\usepackage{inputenc} und \PrerenderUnicode


\begin{filecontents}{Bibliographie.bib}
@INCOLLECTION{Krones1998,
author = {Hartmut Krones},
title = {Die Geschichte der Wiener Hofmusikkapelle bis zum Tod Kaiser Maximilians~I.},
booktitle = {Musica Imperialis. 500 Jahre Hofmusikkapelle in Wien},
year = {1998},
pages = {15--27},
crossref = {Brosche1998},
gender = {sm},
language = {german},
shorttitle = {Geschichte der Wiener Hofmusikkapelle},
}
@INPROCEEDINGS{Reimer1999,
author = {Reimer, Erich},
title = {Deutsche Hofkantoreien um 1500. Zum Umfeld der Kantorei Maximilians~I.},
booktitle = {Die Wiener Hofmusikkapelle I},
year = {1999},
editor = {Theophil Antonicek and Hilscher, Elisabeth Theresia and Hartmut Krones},
pages = {23--35},
address = {Wien},
publisher = {Böhlau},
crossref = {Antonicek1999a},
gender = {sm},
language = {german},
}
@INPROCEEDINGS{Hilscher1999,
author = {Hilscher, Elisabeth Theresia},
title = {Der Wandel im Selbstverständnis des Fürsten als Voraussetzung für
Widmungs- und Huldigungskompositionen},
booktitle = {Die Wiener Hofmusikkapelle I},
year = {1999},
editor = {Theophil Antonicek and Hilscher, Elisabeth Theresia and Hartmut Krones},
pages = {171--176},
address = {Wien},
publisher = {Böhlau},
crossref = {Antonicek1999a},
gender = {sf},
shorttitle = {Wandel},
}
@PROCEEDINGS{Antonicek1999a,
title = {Die Wiener Hofmusikkapelle I. Georg von Slatkonia und die Wiener
Hofmusikkapelle},
year = {1999},
editor = {Theophil Antonicek and Hilscher, Elisabeth Theresia and Hartmut Krones},
address = {Wien},
publisher = {Böhlau},
shorttitle = {Die Wiener Hofmusikkapelle I},
}
@BOOK{Brosche1998,
title = {Musica Imperialis. 500 Jahre Hofmusikkapelle in Wien 1498--1998},
publisher = {Hans Schneider},
year = {1998},
address = {Tutzing},
editor = {Brosche, Günter},
gender = {sm},
shorttitle = {Musica Imperialis},
}
\end{filecontents}
\documentclass{scrartcl}
\usepackage{ucs}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T2A,T1]{fontenc}
\PrerenderUnicode{ÅĆ}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{jurabib}
\renewcommand*{\bibbtsep}{in: } %bt =booktitle
\renewcommand*{\bibjtsep}{in: } %jt=journaltitle
\begin{document}
Ein Zitat mit verschiedenen Einträgen aus einem Sammelband:
\begin{itemize}
\item \cite{Hilscher1999}
\item \cite{Krones1998}
\item \cite{Reimer1999}
\end{itemize}

\bibliography{Bibliographie}
\bibliographystyle{jurabib}
\end{document}

edico
11-11-2005, 07:34
... ich habe die Loesung auf die Schnelle nicht. Aufgefallen ist mir folgendes:
1. Das Phaenomen tritt anscheinend nur bei INPRECEEDINGS auf.
2. Deine renewcommands scheinen sich nicht auf INPROCEEDINGS zu beziehen - weder \bibbtsep noch \bibjtsep. Ersterer bezieht sich zumindest auf INCOLLECTION, zweiterer k.A.
Wenn das richtig ist, kann hier auch nur 'default' (also 'In') auftauchen - oder?
edico

etilli33
11-11-2005, 08:51
Danke edico,
ich hatte ja schon kurz Hoffnung geschöpft, dass ich da was übersehen hatte, aber leider:
Das Verhalten erstreckt sich auf auch Inproceedings, die werden (wie die Theorie auch will) wohl gleich behandelt: Wenn du den ersten Eintrag auskommentierst, läuft der jurabib-Mechanismus und es werden nur noch zwei Einträge im Inhaltsverzeichnis erstellt: bei beiden (!) steht nun "in:" und dann der Sammelband.

Der Unterschied ist ja auch, dass nach dem Fall, in dem mehrere Titel aus einem Sammelband zitiert werden, ein Punkt gesetzt wird und dann eben ein neuer Satz mit Versalbuchstabe beginnt.

Hm, wie ich wohl das Makro für diesen Befehl finde? Kenne mich nicht wirklich mit Latex-Interna aus, als dass ich verstehe, was da dieser Style wirklich macht.

Gruß
Till

etilli33
11-11-2005, 14:38
Ok, Rätsel gelöst: der entsprechende Eintrag war schon \inname und \incollinname, wobei wohl hier das zweite relevant war: Die Definitionen waren nur nicht im Style abgelegt, sondern in der Definitionesdatei für die deutsche Sprache (dejbbib.ldf). Dort also gleich am Anfang:


\def\inname{\ifjboxford in:\else\ifjbchicago in\else In\fi\fi}%
\def\incollinname{\ifjboxford in:\else\ifjbchicago in\else In\fi\fi}%

Das hinterste \else greift hier offensichtlich, und zwar in meinen konkreten Fall die Definition für \incollinname.
Die kann auch überschrieben werden, muss also nicht im ldf ausgetauscht werden, und zwar, indem der folgende Befehl:

\AddTo\bibsgerman{\def\incollinname{In:}} entweder direkt in die tex-Datei oder in eine ausgelagerte jurabib.cfg geschrieben wird.
Wieder mal was gelernt!

Gruß
Till

Salnic
11-11-2005, 15:07
> Wieder mal was gelernt!
habe ich auch, die nette filecontents-Umgebung kannte ich noch nicht. Eigentlich praktisch.

Salnic

edico
11-11-2005, 15:41
Das hast du ja gut gemacht.
Code:
\AddTo\bibsgerman{\def\incollinname{In:}}
----------------------------------->^ I wirklich als Versalie ?
edico

etilli33
12-11-2005, 09:38
@edico: Ich habe einen Zitierstil eingestellt, bei dem nach dem Titel ein Punkt gesetzt wird, weiß auch nicht so richtig, warum. Aber folgerichtig muss es doch dann groß geschrieben weiter gehen? Naja, wenn ich zu viel Zeit hab, mir nochmal die ganzen Definitionen anzuschauen, dann änder ich das vielleicht auch noch in ein Komma, und dann muss es natürlich klein weiter gehen. In meinem mini, das ist richtig, muss man wohl klein schreiben. Warum aber ist die Standard-Einstellung von jurabib für diesen Fall ein großes "I"?

@salnic: Ja, die hab ich mir von edico abgeschaut, tolle Sache, ich hab das hier auch das erste Mal wirklich benutzt und war total begeistert, wie einfach alles automatisch abläuft!

edico
13-11-2005, 10:27
Ja, da sollst du wohl recht haben: ist im Deutschen noch so, dass wir nach dem Punkt gross weiterschreiben - wielange noch ;-) Aber ich gestehe, ich hatte den Punkt gar nicht bewusst wahrgenommen, und ausserdem habe ich auch keine Ahnung davon ...
edico

etilli33
13-11-2005, 11:27
Wenn wir die Versalien schon mal haben, sollten wir sie doch auch benutzen!:)

Aber du hast schon recht: in den Einstellungen, die mein Mini produziert, ist kein Punkt gesetzt, da muss es dann klein weiter gehen. Das ist wohl falsch implementiert, denn die ursprüngliche Version, die ich ändern wollte, war ja auch groß geschrieben. Und wie gesagt: in der Formatierung, die dann in meiner Arbeit steht, wird dahinter ein Punkt gesetzt. Ich glaub, das ist schon ok. Man kann natürlich unterschiedlicher Meinung sein, wass denn ein Satz eigentlich ist. Nach der Lehrer-Manier müsste er dann ein Prädikat enthalten und das hat einePhrase aus Name und Titel natürlich nicht. Das hat aber eigentlich der ganze Bibliographieentrag nicht, und trotzdem wird dahinter, soweit ich weiß, ein Punkt gesetzt.
Jaja, auch mit Latex ist Typographie nicht immer vollständig klar. ;)

Till