PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Standards für Software-Klassen alpha, beta, release, final?



nobody0
06-10-2003, 00:21
Gibt es Standards für die Software-Klassen alpha, beta, release und final? :confused:

Bisher habe ich nämlich nur einige Notizen aus einem Coding-Forum (s. u.), aber ich suche dazu noch ein offzielles Dokument, damit offziell angegeben werden kann nach welcher Spezifikation die Software in die jeweilige Klasse eingruppiert wurde.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Übersich über die Software-Versions-Klassen für Anfänger
(aus dem Coding Forum von *************.de, Mitte 2001):
================================================== ======

- alpha isses eigentlich, wenn noch net alles drinne is.
Programmierer wollen zeigen was sie in der Mache haben
und wissen dass das noch nicht (komplett) funktioniert.

- beta isses eigentlich, wenn alles drinne is aber noch n paar
Bugs (vermutete oder bekannte) drinne sind...
Sollte funktionieren, nur noch nicht immer korrekt.

- rc (release candidate / Kandidat für eine offiziell veröffentlichte Version)
isses eigentlich, wenn alles drinne is und so wie es scheint keine bugs mehr
drinne sind...

- release / offiziell veröffentlichte Version ist es dann, wenn keine bugs mehr
auftauchen.

- deluxe ist es mit wischiewaschiespecs.

- final ist die endgültige Version (bis zur nächsten seltenen final version).

Berufspenner
06-10-2003, 10:59
Hi

http://www.mrunix.de/forums/showthread.php?s=&threadid=32916

Cu
André

nobody0
06-10-2003, 13:36
Danke :)
Also gibt´s noch keine Spezifikation dafür.

peschmae
06-10-2003, 17:14
würde auch nicht viel Sinn machen, das genau festzulegen. Schliesslich sind die Anforderungen auch ganz verschieden (z.B. bezüglich Sicherheit, etc)
Ausserdem ist der Aufbau des gesamten Projekts auch mit entscheidend (wie viele arbeiten mit, etc)

MfG Peschmä

nobody0
06-10-2003, 20:34
Ja, aber es wäre schon schön, wenn die Bezeichnungen standardisiert wären. Dann wären z. B. Hersteller verpflichtet ihre Software richtig zu kennzeichnen. Bei Lebensmitteln z. B. sind die Angaben ja genau vorgeschrieben (grammgenauer Inhalt, Zusammensetzung mind. prozentgenau usw.), aber bei Software kauft man ja die Katze im Sack; das ist immer noch Glücksspiel, so dass es auch bei einem 1000 EUR-Programm vorkommt, das Bugs wie deutlich falsche Postscript-Exporte drinn sind. Wenn wenigstens die Bezeichnung stimmen würde (test statt release) könnte man ja als Verbraucher leichter entscheiden.

anda_skoa
06-10-2003, 20:41
Das ist aber praktisch bei allen maschinellen Produkten so.
Da gibt es nun mal nur den Release. Wenn bei Software schon Vorabversionen zu haben sind, ist das nur eine Form des Testens.

Distributed Testing, praktisch Testing@Home :)

Außerdem werden ja eh kaum andere Bezeichnungen als Beta, RC und Release verwendet.
Bei closed source üblicherweise sowieso nur Beta und Release.

Ist also ziemlich üblich, fast ein de-facto Standard.

Ciao,
_

nobody0
06-10-2003, 21:03
Ja, aber sowas wie ein uneingeschränktes Rückgaberecht bei einem Bug, der in einer Release-Version entdeckt wird, wäre schon besser. Erste Voraussetzung dafür wäre erstmal eine Spezifikation und nachfolgend eine genaue Norm.
Hersteller wie M*****oft nutzen das ja für die Bananen-Taktik, bei der das Produkt beim Kunden reift. Bei Produkten wie z. B. Medikamenten ist sowas ja schon lange nicht möglich, weil da ein z. B. ein normgerechtes Verfallsdatum vorgeschrieben ist; da reifen dann bestenfalls Massenklagen, wenn das Produkt nicht stimmt!
Im Bereich Software fehlt sowas und deshalb muss man sich derzeit z. B. mit teuren Compilern rumquälen die Dongle verlangen obwohl häufig nicht einmal einfache Sachen wie Bitfelder, Breakpoints und longjumps richtig compiliert werden.

BLUESCREEN3D
06-10-2003, 23:42
ich kenne das so:
alpha: enthält noch ungetesteten code
beta: getesteter, aber noch nicht fertiger code
gamma: ausgereifte, fast perfekte beta
final: final eben... :rolleyes:

anda_skoa
07-10-2003, 09:37
Original geschrieben von nobody0
Ja, aber sowas wie ein uneingeschränktes Rückgaberecht bei einem Bug, der in einer Release-Version entdeckt wird, wäre schon besser. Erste Voraussetzung dafür wäre erstmal eine Spezifikation und nachfolgend eine genaue Norm.

In Bereichen, wo eine genaue Spezifikation möglich ist, wird das auch gemacht.
Normen gibt es nur für Verfahrensweisen, nicht für die Produkte.
Alleine schon deshalb, weil es nicht genug gleiche Produkte gibt, um das zu normen.


Im Bereich Software fehlt sowas und deshalb muss man sich derzeit z. B. mit teuren Compilern rumquälen die Dongle verlangen obwohl häufig nicht einmal einfache Sachen wie Bitfelder, Breakpoints und longjumps richtig compiliert werden.

Im Bereich Software ist auch im Moment fast alles eine Einzelanfertigung, praktisch wie bei einem Handwerker.

Seit Jahrzehnten wird in der Informatikforschung daran gearbeitet, dass mehr zu einer Ingenieursarbeit zu machen, aber so wie die Umstellung von 100% Manufakturen zu industrieller Produktion gedauert hat und in den Geschichtsbüchern als Industrielle Revolution bezeichnet wird, so wird auch diese Umstellung nicht von heute auf morgen gehen.

Ciao,
_

nobody0
07-10-2003, 20:32
Original geschrieben von anda_skoa
In Bereichen, wo eine genaue Spezifikation möglich ist, wird das auch gemacht.
Normen gibt es nur für Verfahrensweisen, nicht für die Produkte.


Nein, es gibt Normen vorwiegend für Produkte. Beispielsweise Normen für Stromstecker.
Für Software gibt es sowas auch. Beispielsweise C1-Test, C2-Test, C3-Test, C4-Test, Verifikation.
Und natürlich auch Standards wie ANSI-C oder Posix.
Aber an die Standards halten sich nur wenige Firmen.

anda_skoa
08-10-2003, 11:23
Original geschrieben von nobody0
Nein, es gibt Normen vorwiegend für Produkte. Beispielsweise Normen für Stromstecker.

Ich meinte im Bereich Software. Dort gibt es derzeit nur Normen für Arbeitschritte, Verfahrensweisen, etc.



Für Software gibt es sowas auch. Beispielsweise C1-Test, C2-Test, C3-Test, C4-Test, Verifikation.

Siehe oben.



Und natürlich auch Standards wie ANSI-C oder Posix.
Aber an die Standards halten sich nur wenige Firmen.
Daran sind Hersteller schuld, die glauben, gewisse Standard APIs nicht zur Verfügung stellen zu müssen (zB POSIX unter Windows) und stattdessen proprietäre APIs pushen.

Aber natürlich auch die Firmen wenn sie sie trotz Vorhandenseins nicht benutzen.
Sind aber fast nur Firmen, die auf einzelnen Plattformen anbieten.
Sobald man mehrer Plattformen berücksichtigen muss, hat man die Wahl gute Wrapper zu schreiben oder Standards zu benutzen.
Im Falle das eine der Plattformen Windows ist, kommt man leider um Wrapper nicht herum.

Ciao,
_

nobody0
08-10-2003, 21:14
Original geschrieben von anda_skoa
Ich meinte im Bereich Software. Dort gibt es derzeit nur Normen für Arbeitschritte, Verfahrensweisen, etc.


Stimmt nicht, denn dass z. B. ein Programm den C1- und den C2-Test bestanden hat oder verifiziert wurd, ist eine konkrete und nachprüfbare Qualitäts-Aussagen wie z. B. bei einer Uhr die Aussage "Wasserdicht bis 300" oder "läuft mit Batterie CR0815". Da ist kein Unterschied.
Es mag ja sein, das es noch keine Normen zu den CX-Tests u. den Verifikationen gibt, aber weil das alles in Lehrbüchern klar definiert ist, sind Normen dazu meist nicht nötig.

Angaben wie minimaler/maximaler RAM-Verbrauch , benötigter Platten-Platz, mit/ohne Multithreading, maximale/minimale Priorität usw. wären ja ebenso wünschenswert wie die Auflistung der Zusammensetzung bei Lebensmitteln/Zigaretten u. a., aber selbst sowas ist ja immer noch nicht gesetzlich vorgeschrieben.

peschmae
09-10-2003, 09:11
Original geschrieben von nobody0
Angaben wie minimaler/maximaler RAM-Verbrauch , benötigter Platten-Platz, mit/ohne Multithreading, maximale/minimale Priorität usw. wären ja ebenso wünschenswert wie die Auflistung der Zusammensetzung bei Lebensmitteln/Zigaretten u. a., aber selbst sowas ist ja immer noch nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Mit/ohne Multithreading: Ist ja bei den meisten Anwendungen nicht durchgehend dasselbe. Wie wärs mit Prozentangaben? ;)

min/Max-Ramverbrauch kann man wohl meistens auch nicht sagen. Schliesslich ist ja der OpenOffice-Anwender mit dem 20GB-Dokument kaum der Entwickler ...

Die Inhaltsangaben der Lebensmittel sind ja auch nur sachen, die sich auf das Produkt beziehen, nicht auf dessen Anwendung.
Du könntest also sagen: 10'212 Codezeilen; 63 Klassen
Wär doch Hilfreich, nicht wahr?

MfG Peschmä

nobody0
09-10-2003, 21:20
Original geschrieben von peschmae

Du könntest also sagen: 10'212 Codezeilen; 63 Klassen
Wär doch Hilfreich, nicht wahr?


Dafür gibt es Komplexitäts-Maße, aber für den User sind Angaben wie bestandener C1- und C2-Test sowie "entspricht der Bildschirm-Abeitsplatzverordnung AZ77" (z. B. bzgl. Ergonomie wichtig) interessanter. Dass die meiste Software nicht einmal den eigentlich einzuhaltenden Bildschirm-Arbeitsplatzverordnungen entspricht ist ja schon seit Mitte der 90er bekannt, aber getan hat sich nur wenig.