Aus einer PDF-Datei nur den eigentlichen Inhalt einfügen

[Paul Schreber]

Hallo zusammen,

gelegentlich habe ich es mit PDF-Dateien zu tun, die eine Vektorgrafik enthalten. Diese möchte ich in mein TeX-Dokument einfügen -- alles kein Problem mit \includegraphics, jedoch füllt in den PDF-Dateien die eigentliche Grafik meist nicht die volle Seitengröße (i.d.R. A4) aus, sondern ist nur wenige Zentimeter groß. Ich erhalte also mit \includegraphics erwartungsgemäß eine kleine Grafik mit dem kompletten Leerraum drumherum.

Gibt es eine Möglichkeit, dass TeX beim Import der Vektorgrafik den Raum drumherum ignoriert, also wirklich nur die eigentliche Grafik ohne den Leerraum einfügt?

Workarounds gäbe es einige: ich weiß, wie ich manuell eine bb beim Import erzeuge, und ich könnte alle Grafiken nochmal durch Inkscape jagen, wo es beim PDF-Export die Option "Export area is drawing" gibt. Wirkliche Lösungen sind das aber natürlich nicht...

vielen Dank für jeden Hinweis!

PS:

\begin{filecontents}{boundingboxabc.tex}
%ich brauche natürlich einen Extralauf
\documentclass[paper=a6,landscape]{scrartcl}
\usepackage{graphicx}
\pagestyle{empty}
\begin{document}
\Huge ABC
\end{document}
\end{filecontents}

\documentclass{scrartcl}
\usepackage{graphicx}
\pagestyle{empty}
\begin{document}
die Buchstaben sollten die volle Zeilenbreite ausfuellen\\
\hrule
\includegraphics[width=\textwidth]{boundingboxabc.pdf}
\end{document}

[u_fischer]

Siehe grfguide Stichworte viewport, trim, clip. Ich würde aber eher pdfs in der richtigen Größe erzeugen, entweder nachträglich mit z.B. pdfcrop oder - am besten - direkt bei der Erstellung.

[Paul Schreber]

Hallo Ulrike,

vielen Dank für den Hinweis... die entsprechenden features kannte ich diffus bereits, aber, IIRC, dort geht es immer nur um das manuelle Beschneiden. Ich wäre weiterhin derjenige, der wissen muss, wo die Grafik aufhört und das Nichts anfängt (gilt auch für pdfcrop, wenn ich das richtig sehe, oder?). Meine Hoffnung war, dass es eine Möglichkeit gibt, mit der sich TeX den Ausschnitt selbst raussucht. Aber es stimmt schon, letztlich ist es definitiv schlauer, von vornherein nur mit Grafiken zu arbeiten, deren Papierformat nur so groß ist wie nötig...

[rstuby]

bei bdfcrop gibst du die Größe der weißen Ränder an. Wenn du 0,0,0,0 angibst, wird die Grafik doch "selbst rausgesucht", oder habe ich dich nicht verstanden?

[mechanicus]

bei bdfcrop gibst du die Größe der weißen Ränder an. Wenn du 0,0,0,0 angibst, wird die Grafik doch "selbst rausgesucht", oder habe ich dich nicht verstanden?

pdfcrob brauch gar keine Randangaben. Ich bin mit dem Ergebnis auch so zufrieden. Allerdings benötigst du für pdfcrop perl.

Gruß
Marco

[Paul Schreber]

stimmt, jetzt wo ich's mir nochmal angeschaut habe... pdfcrop ist besser, als ich es in Erinnerung hatte. Ein klein bisschen Weiß bleibt auch bei "0 0 0 0"-Rand, aber damit lässt sich arbeiten. Vielen Dank!

[dresdner]

Hi,

ich mühe mich gerade mit pdfcrop. Allerdings läuft es nicht.
Installiert habe ich ActivePerl sowie über den MikTex Package Manager pdfcrop. Allerdings komme ich nun mit Perl nicht klar. Kann mir bitte mal einer idiotensicher die nächsten Schritte erklären. Merci.

[Tux]

Hi dresdner,

eigentlich gibt's nichts was du sonst noch manuell konfigurieren müsstest.

ActivePerl fügt normalerweise bei der Installation den entsprechenden Eintrag in der Pfad-Variable hinzu (z.B. "C:\Program Files\Perl\bin" bei mir).

Dann solltest Du direkt von der Konsole pdfcrop starten können (z.B. "C:\Program Files\MiKTeX 2.9\miktex\bin\pdfcrop.exe").
Am besten (falls nicht schon geschehen) noch den Pfad von MiKTeX zur Pfad-Variable hinzufügen (also z.B. "C:\Program Files\MiKTeX 2.9\miktex\bin"), dann kannst du pdfcrop aus jedem Verzeichnis direkt aufrufen mit "pdfcrop.exe"