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Thema: Gtk+ - ein einziges Chaos?

  1. #1
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    Gtk+ - ein einziges Chaos?

    Hi,

    aus Anwendersicht bin ich lange Zeit GNOME und XFCE Fan. Als Programmierer habe ich in der Vergangenheit ab und zu mit Gtk+ herumgespielt und beruflich einiges mit Qt gemacht.

    Jetzt wollte ich mich ernsthaft in Gtk+ einarbeiten um etwas "meinem" Desktop zurückgeben zu können.

    Aber ich bin echt enttäuscht, vielleicht auch nur überfordert.

    Gtk+ ist soweit noch OK. Klar, es ist in C programmiert, aber man kann ja eine der vielen Bindings verwenden. Wobei hier schon das Problem beginnt:

    - C++: Wenn man Qt gewöhnt (verwöhnt ;-) ) ist, dann ist das einfach nur unschön. Es gibt nichtmal eine autoconnect Funktion. D.h. selbst wenn ich Glade für die GUI verwende muss ich am Ende von Hand jedes aktive Element aus der XML Datei holen und von Hand verbinden. Sorry, aber eigentlich will ich mich als Entwickler um den "spannenden" Teil der Aufgabe kümmern und nicht stupide Seitenweise Signale verbinden.
    - Python: Schön zum prototyping, bei größeren Sachen wird mir Python Code schnell zu unübersichtlich. Ausserdem ist Python nicht gerade performant.
    - C#: Wäre wohl eine gute Mischung aus Python und C++. Ähnlich konfortabel wie Python und verbraucht weniger Resourcen. Problem: Damit begibt man sich wohl mitten in einen Grabenkampf der Community.
    - Vala: Nette Idee, aber weder vollständig noch bin ich von der Idee überzeugt eine neue Sprache zu erfinden bzw. zu lernen um eine Gtk+ Anwendung zu schreiben.
    - Ganz in scheint JavaScript zu sein (siehe GNOME Shell), aber das will ich irgendwie nicht wirklich

    Aber selbst wenn ich mich für eine Sprache entscheiden würde hört das Chaos nicht auf sondern beginnt erst richtig. :-(

    Heute schreibt man Gtk+ (GNOME) Anwendungen nämlich keineswegs ausschließlich in Gtk+. Es gibt da noch Clutter, was einem schnell ans Herz gelegt wird, will man etwas optisch anspruchsvolles machen. Clutter selbst beschreibt sich als "Clutter is a GObject based library for creating fast, visually rich, graphical user interfaces.". Das hört sich doch sehr nach einem Gtk+ Ersatz/Konkurrenten an, auch wenn das die Gtk+'ler und GNOME'ler wohl anders sehen.
    Dann gibt es da noch Cairo, irgendwie so ein zwischen-Ding. Keine Bibliothek für eine ganze GUI, aber wohl die Empfehlung wenn man etwas mehr als Standardelemente auf den Bildschirm zeichnen will.
    Last but not least habe ich vor einiger Zeit auf planet GNOME gelesen, dass man Banshee eine GUI mit Moonlight (Silverlight verschnitt) verpassen will.

    So, gibt es irgendjemand der jetzt nicht mehr verwirrt ist? Mir war klar, dass GNOME und Gtk+ etwas "chaotischer" ist als ich es von Qt gewöhnt bin. Aber das ich beim einarbeiten auf so ein Chaos treffe hätte ich nicht für möglich gehalten. Da muss man sich auf jedenfall nicht mehr wundern, wenn auf den verschiedenen GNOME Mailinglisten diskutiert wird, wie man GNOME und Gtk+ wieder Sexy und interessant machen kann. Ich befürchte aber, dass die GNOME/Gtk+ Leute hier ein ganz schönen Berg arbeit vor sich haben. Ob ihnen das Ausmaß überhaupt bewusst ist, manchmal sieht man das ja gar nicht mehr, wenn man mitten drin steckt.

    Mich würde eure Meinung interessieren. Gerne lass ich mich auch berichtigen, wenn meine erste genauere Betrachtung fehlerhaft war.
    Geändert von cybercrow (04-03-2010 um 15:35 Uhr)

    "I could have made some money developing proprietary software, and perhaps amused myself writing code. But I knew that at the end of my career, I would look back on years of building walls to divide people, and feel I had spent my life making the world a worse place."
    -- Richard M. Stallman

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  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von undefined
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    Nun ja, mit GTK habe ich mich nie richtig befasst weil mir das ganze Bibliotheken und Programm wir war nie so richtig gefallen hat. Qt ist in meinen Augen auch eine absolute Ausnahme Erscheinung was die C++ Basierenden Frameworks betrifft. Beim fox-toolkit z.B. bläht sich dein Code durch die Signal Verarbeitung ebenfalls stark auf. Wobei ich aber seit KDE4 vermehrt daran Denke zu Gnome und GTK zu wechseln weil KDE3 leider nicht mehr weiter Entwickelt wird und mir vieles an KDE4 überhaupt nicht gefällt (Ich verwende zurzeit immer noch KDE3 seit KDE1). Was mir an GTK Programmen aber immer wieder Positive auffällt ist die Performance, sie ist wesentlich besser als bei KDE4/Qt4 Anwendungen.
    mfg undefined
    --
    Undefined Behavior (undefiniertes Verhalten) bedeutet meistens etwas ungültiges.
    xhtml Debugger

  3. #3
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    Zitat Zitat von undefined Beitrag anzeigen
    Wobei ich aber seit KDE4 vermehrt daran Denke zu Gnome und GTK zu wechseln weil KDE3 leider nicht mehr weiter Entwickelt wird und mir vieles an KDE4 überhaupt nicht gefällt (Ich verwende zurzeit immer noch KDE3 seit KDE1). Was mir an GTK Programmen aber immer wieder Positive auffällt ist die Performance, sie ist wesentlich besser als bei KDE4/Qt4 Anwendungen.
    Aus Anwendersicht, finde ich GNOME, XFCE und viele Gtk+ Programme Top! Deswegen habe ich es bisher auch verwendet. Jetzt würde ich gerne von "nur Anwender" zu "auch Programmierer" wechseln und hier fing das oben beschriebene Chaos an. Wenn KDE3 noch aktuell wäre, dann wäre evtl auch der Wechsel zu KDE eine Option. KDE4 halte ich in der aktuellen Form aber noch nicht wirklich für alltagstauglich, wobei mir der generelle Look von KDE4 sehr gut gefällt. Lediglich die Performance muss sich noch verbessern (eigentlich erstaunlich, da reine Qt4 Programme extrem performant sind) und 1-2 Funktionen bzw. Programme noch geschrieben/portiert werden. Aber jetzt wirds extrem off-topic. ;-)

    Eigentlich habe ich gehofft, dass mich jemand verbessert, aber bisher wurde meine Einschätzung leider nur bestätigt.

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